Kategorie: 2010: EN AUTOMNE (Seite 2 von 2)

Maussane / Domaine de Bourgeac – Herbst 2010

Rundfahrt durch die Montagnette

Vormittags etwas dunstig mit kühlem Wind, ab Mittag Sonne bis 21°

Um 10.30 Uhr stehen alle parat zur Fahrt an den Gardon. Wir fahren als erste los, bemerken aber nach einiger Zeit, dass uns niemand folgt.

Chapelle St. Gabriel - c 2010 Pit Aretz

An der Chapelle St. Gabriel halten wir zu einer kleinen Besichtigung. Matthes ruft an, dass wir mit ihnen heute nicht mehr rechnen können: das Klo ist jetzt endgültig verstopft und Wasser und mehr sprudelt raus…
Alleine an den Gardon wollen wir nicht, stattdessen machen wir eine Rundfahrt durch die Montagnette. Über schmale Landstraßen fahren wir zunächst zur Abtei St. Michel-de-Frigolet, einer etwas heruntergekommenen neogotischen Anlage mit kitschigen mittelalterlichen Stilelementen.

Türme der Abbaye de Frigolet - c 2010 Pit Aretz

Der Dom ist erst ab 14 Uhr zu besichtigen, also weiter nach Barbentane, wo wir durch den alten Ortskern hinauf zum einzigen noch stehenden Turm der Burg gehen.

Barbentane, Tour Anglica - c 2010 Pit Aretz

Ganz nett, es gibt noch 2 Stadttore, viele alte Häuser und sehr enge Gassen, an allen Ecken rund um die Kirche wird renoviert.

Port Calendale, Barbentane - c 2010 Pit Aretz

Einen Blick können wir auf das Schloss werfen – natürlich durch geschlossene Gitter – heute geschlossen.
Weiter bei Aramon über die Rhone und dann über nette ruhige Straßen Richtung Saze und nach Rochefort-du-Gard, was in meinem Reiseführer mit GENIAL beschriftet war, was wir aber beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen können.

Castellas in Rochefort - c 2010 Pit Aretz

Auch eine kleine Runde hinauf zum Castelas (natürlich geschlossen) und wieder hinunter vorbei am Hotel de Ville können uns nicht überzeugen. Wir fahren hinauf zur Wallfahrtskirche N.D. de Grâce und verspeisen auf dem Sockel eines Kreuzweghäuschens sitzend unser Picknick. Angenehm warm, ruhig, man schaut ins „Tal“ und kann ein wenig dösen.
Zurück über Theziers und Montfrin nach Beaucaire, wo wir im Carrefour noch etwas einkaufen. Zuhause sitzen Barbara und Matthes zwischen all ihren Sachen in der Sonne und warten darauf, dass die Rezeptionistin samt Putzfrau und Hausmeister (der Installateur hat gerade die Blockade behoben) die Wohnung geputzt, desinfiziert und wieder eingeräumt haben.
Kaffee und Kuchen können wir dann schon wieder unten auf der Deutz-Terrasse einnehmen.
Eine kleine Runde über den Hügel und zurück durch Maussane beenden den aktiven Teil des ziemlich unspektakulären Tages.
Ich lese noch ein wenig in Lila, Lila und passe dabei auf die immer wieder überkochenden Kartoffeln auf, die später zu Kartoffelbrei werden, während Matthes Sauerkraut und Würstchen vorbereitet.
Die Kinder sind pünktlich zum Essen vom Meer zurück.
Bis 23 Uhr quatschen, Rummikub spielen und Ausflüge planen.

St. Paul-de-Mausol, Vallon de St. Clerg, Rocher des Deux Trous, M. Gaussier

Sonnig bis 21°C.

10:30 Uhr Abfahrt zum Plateau Les Antiques in St. Remy-de-Provence.

Les Antiques - Frisch gereinigt

Wir parken am frisch gereinigten Les Antiques und gehen von dort zunächst zum ehemaligen Kloster St. Paul, der späteren Heilanstalt, in der Vincent van Gogh ein Jahr von 1889 – 1890 verbrachte. Man kann die alte Kapelle, den Kreuzgang und einige Zimmer besichtigen.

Kreuzgang in St. Paul

Dazu gibt es Informationen zu Vincent, seiner Krankengeschichte, früheren psychiatrischen Heilmethoden und eine interessante Bilderausstellung von psychiatrischen Patienten, die hier mit Kunsttherapie behandelt werden.

Danach steigen wir durch das Vallon St. Clerg hinauf zum Rocher des Deux Trous, wo wir eine kleine Pause machen und Gaby Lynn anruft.

Perfekt: M. Gaussier durchs Trou...

Gaby, Matthes, Michel und ich gehen über den M. Gaussier zurück zum Auto, während die anderen auf dem Hinweg zurück laufen.

Gehts uns gut

Es geht zunächst ein wenig bergauf und -ab, dann etwas steiler über eine Eisenleiter und eine Drahtseil-gesicherte Stelle weiter hinauf, bis wir unterhalb des Gipfels die Aussicht genießen können. 

Gaby und Probleme an schwierigen Passagen? Keine Spur

Der Weg hinab gestaltet sich etwas schwieriger – es gibt kaum Markierungen, es ist glitschig und steil. Wir ertasten uns den Weg durchs Gelände und kommen gegen 14.30 Uhr unten an der Straße wieder aus. Noch 300m bis zum Parkplatz, dann geht’s zurück.
In Maussane gibt’s einen kleinen Salat und Kaffee. Gaby legt sich auf ihre Liege in die Sonne, ich fahre mein Fahrrad ein.

Unterhalb von Les Baux

Zunächst fahre ich Richtung Golfplatz, biege danach in den Weg unterhalb der Felsen von Les-Baux ein und fahre (recht steil!) durch bis zur D27a, der ich hinab Richtung Maussane folge und an der Kreuzung auf die D5 abbiege. An der nächsten Einmündung geht’s links ab und nach kurzer Zeit bin ich an einem alten Steinbruch und See.

Einsame Gegend in den Alpilles

Von hier aus fahre ich querfeldein über einen sehr schotterigen Weg in Serpentinen auf und ab (stellenweise sehr steil) durch die mit Trincades bezeichnete Gegend und gelange schließlich auf die D78 und zurück nach Maussane.
374 HM, 16 km in 1 Stunde – gar nicht so schlecht fürs Einfahren – bin jedenfalls ordentlich ins Schwitzen gekommen.
Bei Deutz ist der Toiletten- und Spülenabfluss verstopft – eine Überdosis Abflussfrei soll ihn wieder durchgängig machen.
Zu Essen gibt es heute natürlich auch etwas. Salat mit Ziegenkäse (etwas wenig Dressing), Kartoffeln (leider mehlig kochend) und Bohnen (etwas verkocht) mit Hacksteaks (etwas sehr durch), Nachspeise Vanille-Rhabarber-Creme (sehr gut). Für 8 Personen ohne vernünftige Töpfe und Pfannen auf den Punkt kochen unmöglich, was aber keine Entschuldigung sein soll. Mit Butter und Ketchup geht trotzdem alles weg.

Nichtstun, Arles

Grauer, nieseliger und kühler Vormittag. Gegen Mittag hört es auf zu regnen, Aufhellungen und Fleckchen klarer Himmel, bis 18°

Gaby steht kurz vor 9 Uhr auf und macht Frühstück, ich habe noch keine Lust und wickle mich noch einmal in die Bettdecke, die ich jetzt für mich alleine habe – diese Nacht war mir ein paar mal kalt. Wenig einladend sieht es draußen aus – in der Anlage ist es ruhig, ein leicht gebückt gehender Mann dreht allein ein paar Runden um den Platz, jetzt schon zum dritten Mal. Ich beginne ein Buch: Lila, lila von Martin Suter. Da es mich nicht direkt fesselt bearbeite ich ein paar Fotos für den Blog. Es regnet nicht mehr und bevor ich mich noch mehr langweile baue ich mein Bike zusammen und hole es rauf den Balkon. Wir machen uns eine kleine Suppe und Salat und gehen noch einmal durch Maussane, bevor wir um 14 Uhr losfahren zur Abbaye de Montmajour. Richtig! Montags geschlossen.
Also Weiterfahrt nach Arles.

Place de la Republique - St. Trophime

Wir parken vor den Stadttoren im Norden und machen unsere Runde durch den Ort: Rauf zur Arena, durch die Gassen vorbei an der Hochschule für Photographie und dem Forum, hinauf zum Place de la Republique.

Cryptoportiques

Barbara, Matthes und ich besichtigen die Cryptoportiques, dunkle, muffige und riesige unterirdische Hallen, die letzten Reste des Forums aus der Zeit des 1. Jh. n. Chr. Die genaue Bedeutung kennt man nicht, vielleicht waren es Getreidespeicher. Heute ist es jedenfalls feucht, es tröpfelt und man sieht sehr wenig. Insgesamt sehr gut erhalten, aber für 3.50 € wird einem nicht allzu viel geboten.

Danach besuchen wir noch das Hotel-Dieu, wo Vincent van Gogh eine Zeit einlag. Überall Asiaten, die ihre Speicherkarten vollknipsen. Es dauert eine Zeit bis alle wieder beisammen sind. An der Arena trinken wir Kaffee – ausser meinem Espresso sind alle Kaffees mit übel schmeckender und –riechender Milch verseucht. Erstaunlicherweise musst nur Nora sich später übergeben – liegt vielleicht auch an ihrem Zustand.
Wir fahren zum Geant, einem wirklich riesigen Hypermarche und kaufen für 3 Tage ein, jeder besorgt für sein Essen alles Nötige, so kaufen wir nichts doppelt oder vergessen die Hälfte.

Einkaufen im Geant

Heute kochen Florian und Sarina, entsprechend aufwändig kaufen sie ein. Dabei muss Sarina sich doch nicht beweisen, will es aber.  Kurz nach 20 Uhr ist es soweit: Salat, Nudeln mit Tomaten-Basilikum-Lauchzwiebel-Jus und Lachs mit einer Haube aus getrockneten Tomaten und Zwiebeln, zum Nachtisch Creme caramelle. Sarina lernt das Improvisieren kennen: Nur vier Herdplatten, ein stumpfes Schneidemesser, keine passenden Töpfe, eine Pfanne mit gewölbtem Boden…
Wir erzählen und trinken bis ca. 23 Uhr, mir fallen immer wieder die Augen zu – ab nach C13 und ins Bett.

Runde durchs Dorf – Cathedrale d’Images und Les Baux de Provence

Bedeckt, relativ warm, ab Mittag immer wieder Tröpfeln und gegen Abend leichter Regen.

Wir schlafen lange, erst gegen 9.40 Uhr stehe ich auf und mache Frühstück. An der Rezeption gebe ich unsere Eincheck-Liste ab, hole ein neues Schneidebrett und bringe Müll weg. Gegen 11.30 Uhr gehen wir los: Eine Runde über den Hügel und durchs Dorf zurück.

Leider beginnt es am Kanal stärker zu tröpfeln, deshalb verkürzen wir die Runde: Mit Anorak und Schirm gehen wir direkt ins Dorf. Verwundert bemerken wir Gassen, Restaurants, Geschäfte, die wir früher nie gesehen haben. Auch ist Maussane viel größer, als man beim schnellen Durchfahren meint. Es regnet nicht mehr. Wir besuchen den alten Friedhof und wollen über die Hügel zurück, was der wieder einsetzende Regen aber dann doch verhindert. Zuhause mache ich aus den alten Kartoffeln einen Kartoffelsalat für abends. Wir essen einen kleinen Salat mit Bruschetta und nach einem Kaffee fahren wir um 15 Uhr zur Cathedrale d’Images: Australien.

Australien

Die Parkplätze sind voll, aber dank der riesigen Hallen fallen die vielen Besucher gar nicht auf. 7,50 Euro Eintritt zahlen Erwachsene dieses Jahr, aber wenn man schon einmal hier ist, sollte man die jährlich wechselnde Schau nicht versäumen.

Australien

Dieses Jahr vermehrt Einsatz von Video, die reine Diaschau ist langsam passé. Sehr abwechslungsreich, viele Bilder, Szenen, Natur, Aboriginee-Kunst und Kultur, Meer, Wüste, Stein und Felsen, Tiere groß und klein, Städte. Eine schöne Multivision, die Lust auf Australien macht.

Man kann sich in den Hallen draußen noch ein wenig Informationen zu den Dreh- und Fotostationen und zu Australien überhaupt holen, in einer Ecke gibt es noch einen kleinen historischen Filmrückblick.

Ergänzung Januar 2011: Wer hätte gedacht, dass das die allerletzte Show sein würde? Das Bürgermeisteramt von Les-Baux hat die Betreiber rausgeklagt. Die Nutzung der Steinbrüche war neu ausgeschrieben worden und an die Betreiber der Burgruinen von Les-Baux gegangen. Cathedrale d’images hat sich aber geweigert zu gehen. Jetzt ist es amtlich. Ob die Proteste etwas bringen? Eher nicht. Sehr schade und für viele ein Verlust.

Hintergrundinformation Le Parisien

Von der Cathedrale laufen wir rauf nach Les Baux – zum ersten Mal erleben wir den Ort fast menschenleer. Das Wetter macht’s möglich.

Les Baux - Fast menschenleer

Gegen 17.30 Uhr sind wir zurück und beginnen zu kochen: Salat, Naturreis mit Zucchini-Sahne-Soße, Hähnchenbrustfilets, Creme caramelle.

Ab 20 Uhr regnet es sich ein.

Den Abend verquatschen wir bei Wasser, Bier und Wein – um 0.45 Uhr gehen wir ins Bett.

Anreise Maussane

Abfahrt 6:12 – Ankunft  ca. 16:40 

Standardstrecke über Verviers, Theux, Luxemburg (Tanken), Metz, Dijon, Lyon (durch Tunnel – alles frei), Orange bis Abfahrt 24 (A7): Geradeaus über die Durance (nicht aufs Navi hören!), dann die D30 über Noves auf Schleichweg nach St. Remy.

Pause in Burgund

Bis Burgund immer wieder Nebelbänke, ab da Superwetter bis 26.5°, schwüler werdend. Kaum erreichen wir den Ortseingang von St. Remy-de-Provence hat sich der Himmel auch schon komplett zugezogen und bleibt es auch. Im Supermarkt kaufen wir ein, tanken dort voll und sind gegen 17 Uhr in der Domaine.

Gesamtstrecke 971 km, 8h40 reine Fahrtzeit, Pausen inkl. Supermarkt 1h35.

Diesmal wohnen wir in Appartement C13, das sich für uns zwei viel besser eignet, als die alte Wohnung. Mehr Platz, weil kleinerer Tisch, schönerer überdachter Balkon; hier kann Gaby sogar ihre Liege aufstellen.

Nach dem Ausladen und Einräumen trinken wir bei Barbara und Matthes Kaffee. Kurz nach 19 Uhr beginnen wir mit dem Kochen (Matthes hat fertige Rouladen mitgebracht), um 20 Uhr gibt’s Abendessen: Kartoffeln, gedünstete Möhren, Rinderrouladen.  

Domaine de Bourgeac

Danach schauen wir Wetterbericht und das Spiel F gegen Rumänien, was uns aber nicht wirklich interessiert.

Gegen 22:30 Uhr kommen Nora, Michel, Florian und Sarina an. Wir verabschieden uns kurz danach und nach einem letzten Glas Wein gehen wir schlafen

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