Kategorie: SÜDTIROL (Seite 8 von 8)

Klausen und Kaffeetrinken auf der Seiser Alm

Morgens grau und kalt, ab Mittag Aufhellungen, bis 20° im Tal, 13° in Pufels 

Um 9:20 Uhr sind wir unterwegs nach Klausen, für Berg oder Wandern ist es uns zu kalt und zu feucht. Unterwegs noch ein paar Tropfen Regen, in Klausen ist es etwas heller.

Klosterburg Säben - © 2010 Pit Aretz

Wir betreten das Städtchen durch das Tor an der Apostelnkirche in der Oberstadt und schlendern durch die enge Gasse zur Unterstadt.

Einkaufszone Klausen - © 2010 Pit Aretz

Es gibt eine Menge Geschäfte, am Tinneplatz ist Flohmarkt mit sehr viel alpenländischem Kitsch und Plunder.
Wir wandern durch den engen Säbener Aufgang über den Kreuzweg hinauf zur Klosterburg Säben. Der Aufstieg ist recht steil. In der Liebfrauenkirche wird gerade eine Hochzeit abgehalten, der Cateringservice schneidet die Tele-Pizzen für den Empfang der Gäste klein. Sekt und Wein stehen schon bereit.

Bauerngarten bei Kloster Säben - © 2010 Pit Aretz

An einem wunderschönen Bauerngarten vorbei geht es weiter zum Kloster, das man durch einen Tunnel betritt. Interessant die Malereien in der Kreuzkirche. Zentralperspektive, sehr plastisch wirkende Figuren, Auferstehungszombies…

Zentralperspektive - © 2010 Pit Aretz

Über den Panoramaweg geht’s in Serpentinen wieder hinunter, der botanische Lehrpfad macht aber einen etwas vernachlässigten Eindruck.

Für unsere Brettl-Jause, die wir für morgen als Mittagessen vorgesehen haben, kaufen wir noch beim Dorfmetzger ein, bevor wir zurück fahren. Der Himmel klart auf, die Sonne lässt sich ein wenig blicken und in Klausen sind es schon wieder 20°. Pufels kommt allerdings gerade auf 13°, kann dafür aber zusätzlich noch einen kühlen Wind bieten.

Mittagszeit: Aufwärmen der Nudelreste und Brötchen.

Kaffee und Kuchen gibt es heute auf der Seiser Alm. Mit der Mont Seuc-Seilbahn fahren wir rauf, nehmen dann den Sessellift runter zum Hotel Sonne und gehen das kurze Stück bis zur Baita Sanon, wo wir im Stüberl oben (draußen ist es kalt, man könnte Handschuhe anhaben) gemütlich sitzen und Kaffee und selbstgebackenen Aprikosenkuchen mit Vanillesoße bestellen. Die Sicht ist gut und um wenigstens ein paar der gerade gegessenen Kalorien zu verbrennen, machen wir einen kleinen Umweg durch die Wiesen zurück zum Sessellift und dann wieder runter nach St. Ulrich. Es ist 17:45 Uhr.
Morgen gibt es keinen Brötchenservice mehr, deshalb gehen wir noch eine kurze Runde durch den Ort, um Brot zu kaufen. Auf dem Marktplatz wird gerade ein Freeclimbing-Wettbewerb abgehalten, wo wir noch ein wenig zuschauen. Gegen 18 Uhr sind wir zurück in Pufels.

Gleich gibt’s Essen: Hähnchen-Paprika-Spieße mit Kartoffel-Mehl-Klößchen und Sahnesoße, dazu Salat.

Wir schaffen nicht alles, danach aber auch nicht einmal 2 Runden Rommé: Dank 2x Rommé-Hand ist für Matthes und mich mit mehr als 600 Punkten nach 7 Spielen Schluss.

Col Raiser – La Pizza Scharte – Steviahütte – Sylvesterscharte – St. Christina

Morgens sonnig, ab Mittag Wolken, ab 14 Uhr Regen/Gewitter, bis 28° 

Früh sind wir auf, früh sind wir an der Col Raiser-Bahn und früh sind wir oben. Gemeinsam gehen wir bis zur Regensburg-Hütte (2039 m). Die Sonne scheint. 

Blick auf den M. Stevia - © 2010 Pit Aretz

Barbara und Matthes biegen hier ab, um die Cisles-Alm zu umrunden (unsere Mittwoch-Wanderung), wir folgen ein Stück Weg 3 hinab, biegen dann auf Weg 17B ab, der hinauf zur La-Pizza-Scharte führt.
Zunächst geht es durch Zirbenwald und über Grashänge in Kehren hinauf  bis zu einer steilen Blockrinne.

Aufstieg in die La Pizza Scharte - © Pit Aretz 2010

Hier im oberen Teil wird es etwas anstrengender und rutschiger, aber dank der installierten Steighilfen und Treppen schafft man den Aufstieg bis zur Scharte (2490 m) relativ problemlos.

Die letzten 100 Höhenmeter - © 2010 Pit Aretz

Gaby wundert sich, was sie heute alles so wandert – vor einiger Zeit hätte sie eine solche Tour nicht gemacht.

Von der Scharte aus ein überraschender Blick: Die Bergwelt sieht hier plötzlich vollkommen anders, schroffer, felsiger aus. 

Überraschend anders - © 2010 Pit Aretz

Immer mehr Wolken ziehen auf, es wird kühler. Wir sparen uns den Aufstieg zum Gipfel des M. Stevia, der von hier aus auch eigentlich nur ein Grashügel ist. Beim Abstieg über Weg 17 hinab zur Stevia-Hütte (2312 m) kommen wir an weidenden Schafen vorbei.

Schafe auf der Stevia-Alm - © 2010 Pit Aretz

Die Hütte ist schon gut besucht. Wir suchen uns ein Ruheplätzchen, wechseln die nassen T-Shirts und müssen uns schon bald die warmen Jacken anziehen. Der Himmel ist bedeckt und aus dem Tal weht ein kühler Wind hinauf. 

Mittagspause an der Stevia-Hütte - © 2010 Pit Aretz

Über der Seiser Alm sieht es sehr dunkel aus – besser jetzt absteigen. Auf dem Weg zur St. Sylvester-Scharte fallen die ersten Tropfen, dabei bleibt es aber zunächst. Die Sonne kommt sogar wieder durch. Ab Scharte geht es steil in Querungen und Kehren durch schrofiges Gelände bergab. Kurz vor der Juac-Hütte (1903 m) ein Waldstück und schon sind wir da. Radler und Gemüsesuppe geben uns ein wenig Power zurück.

Der Himmel zieht sich aber immer mehr zu, Zeit aufzubrechen. Über Weg 3, ab Lack über Weg 1 geht es hinab nach St. Christina. Unterwegs beginnt es leicht zu regnen, mit unserem Notregenschutz kommen wir aber relativ trocken am Parkplatz der Col-Raiser-Bahn (1680 m) an, wo Barbara und Matthes schon auf uns warten. 

Info GPS:11.5 km | 3H20Min reine Gehzeit, 1H52Min Stand/Pause | 570 HM, 1053 m Abstieg 

In St. Ulrich kaufen wir noch ein wenig ein und sind um 15:50 Uhr wieder in Pufels, wo es mittlerweile wie aus Kübeln gießt – aber nur kurz. Grau und bedeckt bleibt es aber.

Zeit für Kaffee, Reisetagebuch und Duschen.  

Ab 19 Uhr fängt es wieder stärker an zu regnen. Matthes kocht heute: Kartoffeln (die nicht richtig gar werden wollen, weil das Wasser nicht kochen will), gedünstete Möhren und Bratwürste. Ich mache noch eine Soße dazu und trotz der Kartoffelkochprobleme schmeckt es uns sehr gut.

Pufels liegt mittlerweile in einer Wolke, man schaut in graues Nichts. In der Nacht immer wieder Regen, es kühlt kräftig ab.

Seilbahntag: M. Seura – Comici-Hütte – Ciampinoi und Ruine Hauenstein

Ganztags sonnig, Wolken am Langkofel, bis 31° 

Es dauerte eine Zeit und 2 Ortsdurchfahrten bis wir den Parkplatz der Sesselliftstation auf den M. Pana in St. Christina gefunden haben – schlecht ausgeschildert.

Monte Pana Seilbahn - © 2010 Pit Aretz

Gemütlich schweben wir im Sessellift durch die kühle Morgenluft hinauf zum M. Pana. Direkt nebenan geht es mit dem etwas komfortableren 4er-Sessellift mit Polsterung hinauf auf den M. Seura in 2025 m Höhe. Barbara und Matthes gehen den kürzeren, direkten Weg zur E. Comici-Hütte, während wir hinauf zum Piz Ciaulong gehen und dann den am Langkofelfuß verlaufenden Weg 526 zur Hütte nehmen.

Am Fuß des Langkofel - © 2010 Pit Aretz

Es geht immer leicht auf und ab, mal hat man Felsen zu umrunden und zu übersteigen, dann geht es durch ein Geröllfeld, an einen Wasserfall vorbei und schon ist man am Anstieg, der zur Comici-Hütte (2153 m) hinauf führt.

Liegewiese am Refugio Comici - © 2010 Pit Aretz

Die beiden anderen liegen schon in der Sonne auf der Wiese. Wir holen uns auch zwei gepolsterte Liegematten (guter Gratis-Service) und genießen die Sonne und den Blick auf die Sella. Am Langkofel sammeln sich immer wieder Wolken und ohne Sonne ist es kühl. Ich liege auf dem Rücken und schaue mir wir früher als Kind an, wie die Wolken sich verändern, auflösen, neu zusammenfließen. Das macht man doch nur im Urlaub…

Blick auf die Sella - © 2010 Pit Aretz

Kurz nach 13 Uhr brechen wir auf zur Ciampinoi-Seilbahn (2254 m), die uns nach Wolkenstein hinunter bringen soll. Es geht ein wenig bergauf und dann sind wir auch schon da. Von der Panoramaterrasse aus hat man einen schönen Rundumblick; die meisten Gipfel kennen wir mittlerweile.

Wir genehmigen uns die obligatorischen Getränke, sitzen noch ein wenig in der Sonne und fahren kurz nach 15 Uhr hinab.

Wir sehen den Bus abfahren, brauchen aber eine Zeit, um die Schranke passieren zu können: Matthes hat sich im Drehkreuz verfangen und dreht Gabys Schranke ohne dass sie dabei rauskommt. Jetzt müssen wir erst einmal auf den Chef warten, der die Tür aufschließt. 

Info GPS: 5.5 km | 1H33Min reine Gehzeit, 2HMin Stand/Pause | 343 HM 

30 Min. warten wir auf den Bus. Eine Menge Leute steigt ein und bis St. Christina ist der Bus gerammelt voll. Am Supermarkt steigen wir aus. Barbara wird drinnen blockiert, die Tür schließt sich – sie schafft es aber doch noch sich nach draußen zu kämpfen. Während ich das Auto holen gehen, kaufen die anderen ein.

Zu Hause gibts Kaffee und Plätzchen und damit Gaby nicht wieder Langeweile hat, fahren wir gegen 17 Uhr nach Seis, wo wir noch eine kleine Spazierrunde drehen wollen.

Vom Parkhaus aus wandern wir gut beschildert rauf zur Ruine von Burg Hauenstein, der Alters-Hausburg von Oswald von Wolkenstein.

Mittelalterliche Sitzordnung

200 Hm sind zu überwinden. Es ist sehr warm und schwül, der Weg führt aber durch schattigen Wald. Oben klettern wir natürlich noch rauf zur Ruine.

Ruine Hauenstein - © 2010 Pit Aretz

Der Rückweg geht sanft durch schattigen Wald hinab, dabei weht ab und zu ein abkühlendes Lüftchen. Man kann immer wieder anhalten und sich an den didaktischen Lehrwürfeln über die Zeit, Moden, Essen, Reisen etc. der Zeit Oswalds informieren.

Das Burgfräulein

Gegen 19:30 Uhr sind wir wieder in Pufels, wo wir direkt anfangen zu kochen. Mozarella mit Tomaten-Basilikum, gemischter Salat, Spiralnudeln mit Lauch-Hack-Sahnesoße und Melone.

Es ist 20:45 Uhr, heute hat keiner mehr Lust auf Romme. Wir quatschen ein wenig, überlegen was wir morgen machen wollen und trinken den Wein leer.

Seceda-Umrundung: Lech Sant – Regensburger Hütte – Pieralongia

Sonnig bis Mittag bis 30°C, am Nachmittag zieht sich der Himmel zu, um uns herum einige Gewitter, aber kein Regen. Am Spätnachmittag wieder heiter.

Barbara und Matthes fahren nach Wolkenstein zum Arzt, bringen uns aber noch vorher zur Seilbahnstation Seceda. Wir fahren direkt rauf und sind gegen 9:40 Uhr oben.

Frühmorgens auf der Seceda - © 2010 Pit Aretz

Ein paar Wolkenfetzen hängen noch an den Bergspitzen, aber es ist schön warm und wir wandern gemütlich entlang des Abbruchs hinab Richtung Baita Curona. Der Fahrweg ist schlecht zu laufen, weil er aus Betonbalken in ungewöhnlichem Abstand besteht.
Wir wandern querfeldein über Wiesen zum Lech Sant und setzen uns ein wenig an den Uferrand. Wenn man oben noch meinte, man kann sich nicht verlaufen, so sieht es unten doch ein wenig anders aus. Eigentlich hat man keinen Überblick mehr und Wegweiser gibt es hier auch keine. Dazu geht es auch noch weiter hinab (?? wo sind wir ??) – aber dank GPS finden wir die Fermeda-Talstation.
Vorbei an der Cucahütte geht es ab jetzt nur noch bergauf zunächst Richtung Col Raiser, dann über Weg 2 zur Regensburger Hütte und weiter über Weg 13 zu einem Wiesen-Rastplatz, wo wir erst einmal Brötchen und Apfel vertilgen. Um uns herum Edelweiß und Enzian.

Edelweiß - © 2010 Pit Aretz

Der Himmel zieht sich leider immer mehr zu, in den Geislerspitzen hängen schon die Wolken, den Langkofel sieht man überhaupt nicht mehr. Wir wollen weiter, zumal es auch kühler wird.

Piera Longia - © 2010 Pit Aretz

Über Weg 13, 13B und 2 erreichen wir kurz hinter den abgestürzten Zacken der Piera Longia gleichnamige Hütte, wo wir uns Apfelschorle/Radler und selbst gemachten Joghurt mit Wildbeerenmarmelade bestellen.

Zaunleiter

Da das Wetter sich nicht bessert und es auch schon beginnt irgendwo zu donnern, wandern wir direkt über Weg 1 hinauf zur Seceda, wo wir auf den letzten Metern Matthes und Barbara treffen, die trotz Meniskusreizung doch noch eine kleine Runde spazieren will.

Info GPS: 10.3 km | 2H54Min reine Gehzeit, 1H24Min Stand/Pause | 558 HM, 550 im Abstieg

Wir warten an der Berstation auf sie. Die ersten Tropfen fallen, es bleibt aber bei Tropfen, während vor der Sella die ersten Blitze einschlagen. Nach Kaffee und Kuchen fahren wir ins Tal, unser Auto steht im Parkhaus – heute brauchen wir nicht auf den Bus zu warten.
In Pufels wird es wieder heller, schließlich kommt noch die Sonne heraus. Lesen, Dösen – Gaby wird es zunehmend langweilig und ausserdem bekommt sie Hunger – ab zum Resteessen. Nudeln, Reis, Kartoffelsalat und Putenbrust (perfekt durchgezogen) sind noch übrig, eine Melone gibt’s hinterher. 

Auch heute werden wir wohl wieder Romme spielen. Für mich als Anfänger gibt es mittlerweile kein Pardon mehr.

Von der Mittelstation Furnes über Brogles-Hütte und Pana-Scharte auf die Seceda

Heiter bis wolkig, ab Mittag Sonne bis 30°C. 

9:30 Uhr Abfahrt mit dem Citybus nach St. Ulrich, Kirchplatz. 5 Min. später sind wir an der Seilbahnstation Seceda und fahren bis zur Mittelstation Furnes; Barbara fährt wegen ihrer Beschwerden weiter bis oben, wo sie sich ins Gras legen, lesen und auf uns warten will.

Brogles Alm - © 2010 Pit Aretz

Wir wandern über Weg 8 und 5 durch das Cuecena-Tal hinauf zum Brogles-Sattel. Es geht über Wiesen und durch Wald immer entlang des Bachs stetig, aber nicht zu steil bergan. Unterwegs müssen wir einige Wanderer, die deutlich langsamer sind als wir, überholen – wir kommen dabei aber nicht ausser Atem.

Das Holzschnitzergen: Ende eines Geländers

Erstaunlich, in den Grödnertalbewohnern scheint ein besonderes Gen für Holzschnitzerei zu stecken: Hier gibt es nicht nur die größte Anzahl an Holzschnitzern weltweit, nein, jeder Waldarbeiter scheint schnitzen zu können und das sogar mit der Motorsäge. Jede sich bietende Gelegenheit wird genutzt.

Vor dem Brogles-Sattel treffen wir auf eine größere Wanderergruppe. Diese biegt aber am Sattel ab zur Raschötz, während wir hinunter zur Brogles-Hütte gehen, wo wir uns Radler/Apfelschorle und ein Brötchen gönnen. Bis hierher haben wir gut eine Stunde gebraucht.

Wäschetrocknen an der Brogleshütte - © 2010 Pit Aretz

30 Min. später wagen wir den Aufstieg durch die Pana-Scharte. Zunächst geht es leicht bergab und über einen Bach, danach stetig und zunächst noch ab und zu schattig hinauf. Irgendwann gibt es keine Bäume oder Sträucher mehr, nur Geröll. Der Weg windet sich in Serpentinen durch Schotter und Geröll relativ unschwierig hinauf bis zum Steilabfall unterhalb der Scharte.

Unterhalb der Pana-Scharte - © 2010 Pit Aretz

Ab jetzt wird es etwas schwieriger, aber dank verschiedener Hilfen wie Drahtseil, Tritten und hölzernen „Geröllbremsen“ schaffen wir den Aufstieg. Hinauf scheint es sehr viel einfacher und ungefährlicher zu sein als hinab wie beim letzten Mal; die Stöcke sind eine Hilfe, stören aber an der Seilpassagen. Schon eine Stunde nach Aufbruch sind wir oben angelangt und genießen den Blick über die Troieralm mit einer überwältigenden Wildblumenpracht.

Blumenpracht auf der Seceda - © 2010 Pit Aretz

Barbara kommt uns auf dem Weg zur Seceda entgegen, wo wir noch etwas trinken und essen (Gemüse- bzw. Gulaschsuppe).

Info GPS: 7.8 km | 2H23Min reine Gehzeit, 1H53Min Stand/Pause | 820 HM

Rückeg zur Seceda-Bergstation - © 2010 Pit Aretz

Um 15:15 Uhr sind wir pünktlich an der Bushaltestelle am Kirchplatz; der Bus fährt aber erst ab 16:15 Uhr. Zeit Wandersocken, Wasser und Zitronen zu kaufen, wozu man natürlich wieder zum einzigen Supermarkt quer durch St. Ulrich laufen muss.

Der Bus fährt natürlich auch nicht am Kirchplatz, sondern am Rondell ab (zum Glück hat Matthes gefragt, sonst warteten wir da immer noch), dafür aber pünktlich. In St. Ulrich ist es sehr warm (34°), in Pufels zeigt unser Balkonthermometer aber auch noch 32° an.

Es folgt das allgemeine „Auf-dem-Balkon-sitzen-und-dösen“, während ich das Essen vorbereite: Kartoffeln schälen und kochen, Aubergine und Zwiebeln würfeln und anbraten, Putenbrust würzen, anbraten und fertig garen. Um 19 Uhr ist das Essen fertig: Lauwarmer Auberginen-Kartoffelsalat, Putenbrustscheiben in Zitronen-Chili-Marinade und natürlich Joghurt mit Aprikosen.

Auch heute abend  wieder Romme.

Vom Col Raiser über Regensburger- und Juac-Hütte nach St. Christina

Heiter bei Abfahrt, 20°C. Während der Wanderung bedeckt. Gegen Nachmittag zunehmend sonniger und angenehm warm bis 24°C.

Um 7:30 Uhr sind alle auf und sitzen am Frühstückstisch. Gegen 9:30 Uhr haben wir unsere Sachen gepackt und im Auto verstaut. Ein Dreh am Zündschlüssel – das Auto springt brav an – na also, geht doch! An der Col-Raiser Talstation kaufen wir unsere Val-Gardena-Karten für 6 Tage (69 Euro/Stück), mit denen wir so oft und so lange wir wollen alle Busse und Seilbahnen im Gardenatal benutzen können.

Auf dem Weg zur Regensburger Hütte - © 2010 Pit Aretz

Vom Col Raiser folgen wir zunächst Weg 4 zur Regensburger-Hütte und gehen dann Weg 3 hinunter bis zu den „Malerischen Lacken“, einem kleinen Teich, in dem sich die Berge spiegeln. Merkwürdig, beim letzten Mal, diesmal (und auch beim nächsten Mal): Immer ist es hier bedeckt.

Malerische Lacke - © 2010 Pit Aretz

Hier biegt man ab zur Juac-Hütte, wo wir uns etwas zu trinken bestellen. Die Brötchen sind schnell verputzt.
Weg 3 führt uns nun hinunter nach Wolkenstein-Danaei. Unterwegs treffen wir eine Familie aus der Nachbarschaft, die uns den Weg nach St. Christina erklärt –  hätten wir aber auch so gefunden, man muss nur Weg 23 folgen. Vorbei an einigen Höfen geht es hoch oberhalb der Hauptstraße durch Wald zunächst sanft, dann zunehmend steiler hinab nach St. Christina. Dann noch 1 km und wir sind am Parkplatz.

Info GPS: 8.6 km | 2H05Min reine Gehzeit, 1H15Min Stand/Pause |115 HM, 720m Abstieg
(GoogleEarth 19-JUL-10_ColRaiser_Christina)

Barbara hat sich beim Abwärtsgehen irgendwie alle Knochen, Bänder, Sehnen, Muskeln und was sonst noch wehtun kann verschoben, verklemmt oder überdehnt, jedenfalls scheint sie erst einmal auszufallen.

Da noch alle Geschäfte geschlossen haben, fahren wir zunächst zurück nach Pufels und setzen uns in die Sonne auf unseren Balkon.  Nach dem Kaffeetrinken und Lesen mit Sekundenschlaf-Phasen (Matthes höre ich sogar schnarchen) machen wir dann, diesmal mit Einkaufsliste, noch einmal einen Despar-Besuch; das sollte eigentlich für 3 Tage reichen.

Natürlich wird heute auch wieder gekocht: Muschelnudel mit Bolognesersoße und buntem Salat und als Nachtisch Joghurt mit Aprikosen (die gibt es nun einmal zur Zeit und deshalb auch noch öfter). Das Birra Forst tut schnell seine Wirkung – es dauert eine ganze Weile, bis wir uns gegen 21 Uhr zum Romméspielen in der Küche wieder treffen.

Von Pufels auf die Seiser Alm

Bedeckt, relativ kühl, windig. Gegen Nachmittag sonniger und angenehm warm.

In der Nacht hat es sich kräftig abgekühlt. Die Fahrt war wohl anstrengender als gedacht: Während alle anderen schon mit dem Frühstück fertig sind, stehe ich erst gegen 8:30 Uhr auf.

Gegen 9:30 Uhr wandern wir von Pufels aus los hinauf zur Seiser Alm. Es ist bedeckt und relativ kühl, ab und zu lässt sich die Sonne erahnen. Immer wieder schön sind die vielen verschiedenen blühenden Blumen und Kräuter am Wegrand, in den Felsen und auf den Wiesen der Alm.

Seiser Alm / Blick auf Geisler Spitzen - © 2010 Pit Aretz

Heute drehen wir nur eine kleine Runde ohne nennenswerte Steigungen – man soll sich ja langsam an die Höhe und dünnere Luft gewöhnen und ich habe in der Tat das Gefühl ein wenig besoffen zu sein, obwohl wir gestern nichts getrunken haben.

Das Große Moos in der Nähe der Sanonhütte ist unser heutiges Ziel.

Seiser Alm / Col da Fil - © 2010 Pit Aretz

Hinter dem Baluch Col da Fil nehmen wir eine weglose Abkürzung über die Almwiesen, immer der eingezeichneten Spur meines GPS nach – nur so können wir ein sumpfiges Stück trockenen Fußes überqueren. Ich muss mir dabei ständig Ermahnungen wie „Man soll die Wege nicht verlassen…“ anhören, aber wozu hat man so ein Gerät?
Zur Mittagszeit essen wir in der Sanon-Hütte unsere erste Knödelsuppe und trinken die ersten Radler und Apfelschorlen; macht 47 Euro bitteschön.

Auf demselben Weg geht es zurück, kurz vor Pufels biegen wir aber ab auf Weg 3A Richtung Schnürlsteig und kommen so oberhalb des Dorfes aus. Garni Kostner und die Kirche liegen unter uns.

Info GPS: 14.8 km | 3H21Min reine Gehzeit, 1H47Min Stand/Pause | 555 HM
(
GoogleEarth: 18-JUL-10_seiserAlm)

Gegen 14:30 Uhr sind wir pünktlich zur Kaffeezeit wieder zurück. Bis 18:30 Uhr sitzen wir auf dem Balkon, die Sonne kommt durch und es ist angenehm warm. Wir lesen und dösen ein wenig und wundern uns, wieviel Leute mit dem neuen Pendelbus nach St. Ulrich fahren…

Es geht ans Kochen: Heute gibt es gedämpfte Kartoffelsticks mit Hähnchenbruststreifen in Teriyaki-Sahne-Weißweinsud und buntem Salat.

Abends wird es kühl (14,5°), sodass wir unseren Wein drinnen trinken. Gegen 23 Uhr sind alle im Bett.

Anfahrt

Abfahrt gegen 5:30 Uhr. Die Fahrt über die BAB 61 und 6 verläuft ohne Probleme und Stau. Unterwegs über kurze Strecken mäßiger bis starker Regen. Auf der BAB 7 wird es voller und hinter Ulm immer zähflüssiger. Der Verkehrsfunk sagt Blockabfertigung und 4 km Stau vor dem Grenztunnel Füssen-Reutte voraus, was mind. 1 Std. Wartezeit bedeutet, vom Schleichen über den Pass ganz abgesehen. Wir entschließen uns erstmalig über die BAB 96 ins Inntal zu fahren. Problemlos geht’s bis zur Grenze, wo wir ein Pickerl kaufen müssen. Nur ein kurzer Stau vor dem Citytunnel Bregenz hält uns auf, ansonsten geht es zügig durch den Arlbergtunnel hinunter ins Inntal. Bei Imst tanken wir noch einmal voll (an der Autobahn ist das Benzin in Österreich auch nicht viel billiger) und machen eine kurze Mittagspause. Es beginnt zu tröpfeln. Kaum sitzen wir im Auto prasselt ein Wolkenbruch auf uns nieder – die 28° sinken schnell auf 18° und ab Innsbruck-West stehen wir im Stau. Langsam schiebt sich die Autoschlange hinauf zur Bezahlstation vorm Brenner. Relativ zügig gehts danach weiter bis zum Brennersee, doch dann ist Schluss. Bis zur Mautstelle Sterzing brauchen wir 2 Stunden bei 30° und Schwüle. Zum Glück haben wir Klimaanlage – bei Stufe 4 lässt es sich aushalten. Im Kofferraum kühlt unsere Kühlbox und Licht ist in Italien ja eh Pflicht. Was wir nicht bedenken ist, dass die Lichtmaschine bei niedrigen Drehzahlen bzw. im Leerlauf mit allen eingeschalteten Verbrauchern die Batterie nicht mehr ausreichend auflädt…

Vorerst geht’s ab Sterzing aber wieder zügig weiter. Abfahrt in Klausen. Gezwungenermaßen zuckeln wir hinter einem 50 km fahrenden Italiener her bis St. Ulrich. Einkaufen! Der Parkplatz des Despar ist schnell gefunden, aber kein Parkplatz in Sicht. Nach 3 Runden fährt jemand weg und wir huschen in die Lücke. Gaby bleibt am Auto, wir gehen einkaufen. Der Laden ist brechend voll, Gewusel, kein rechter Plan, was fehlt oder unbedingt noch gekauft werden muss. Der Einkaufswagen ist jedenfalls voll, als wir 45 Min. später den Laden verlassen. Sachen ins Auto packen und ab – aber der Starter macht nicht mal mehr Klack. Beim Aussteigen haben wir natürlich weder die Kühlbox noch das Licht ausgemacht – die Batterie ist so leer, dass sogar der Code fürs Radio gelöscht wurde.

Ich rufe Familie Kostner an, Erwin macht sich selbstverständlich sofort auf den Weg. Schneller als der ADAC ist er da, wir rollen unser Auto vor seins und dank Überbrückungskabel springt unsere geschundene Kiste sofort wieder an. Hoffen wir, dass der Weg hinauf nach Pufels (immer schön hohe Drehzahlen, bei der für die Berge ungünstigen Übersetzung des Getriebes aber eh Pflicht) die Batterie für den nächsten Start wieder genügend auflädt.  

"Pufels"

Pufels - © 2010 Pit Aretz

Gegen 18 Uhr sind wir bei den Kostners, packen unsere Sachen aus und ein, duschen und kochen: Hacksteaks, Reis mit Zucchini-Paprika-Mais-Gemüse und Joghurt mit Aprikosen.

Gaby schläft kurz nach 20 Uhr ein und steht nicht mehr auf. Barbara, Matthes und ich trinken noch ein Fläschchen Wein auf dem Balkon. Barbara geht kurz vor 22 Uhr ins Bett, Matthes und ich müssen gegen 23 Uhr passen: Wetterleuchten, Blitze und plötzlich aufkommender Sturm jagen uns ins Haus und ins Bett.

In der Nacht regnet es heftig und es kühlt ziemlich ab – schön, nach den Tagen der nächtlichen Hitze sich auch einmal wieder mit einem Oberbett zudecken zu müssen.

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