Autor: Pit Aretz (Seite 20 von 56)

Neapel

Heiter, bis 27°

Wir sind früh auf, packen unsere Sachen, räumen auf, frühstücken ein letztes Mal auf der Terrasse und verabschieden uns von Lucia.

Noch haben wir Platz

Mit dem 10 Uhr-Bus fahren wir nach Sorrent, um 11.40 Uhr geht es mit der Circumvesuviana weiter nach Neapel. Der Zug wird von Station zu Station voller, in den Tunneln rast er eindeutig zu schnell: Bei geöffneten Fenster hört und fühlt es sich noch bedrohlicher an und Zug ist eh das falsche Wort, es ist eher ein uralter Schmalspurwaggon mit Motor.

Abenteuerliches Bähnchen

Drängeln, Schieben - Napoli Garibaldi

In Neapel schiebt und drängt sich eine riesige Menschenmenge über die Bahnsteige und Treppen. Die Metrolinie 2 finden wir sofort, fahren um 13.40 Uhr los, steigen an der nächsten Station wieder aus und nach 400 m durch einen Tunnel in die Metro 1 ein. Teatro – aussteigen! Natürlich stehen heute alle Rolltreppen, ich darf den schweren Koffer und mein Handgepäck die Treppen raufschleppen.

Auf der Piazza Dante müssen wir uns kurz orientieren bzw. ich mich ausruhen, bin nass geschwitzt.

Piazza Dante

Bis zum „Hotel“ sind es ca. 800 m, über die wir unsere Koffer rollen müssen: Alte Pflastersteine und Unmengen Schüler, die uns entgegen kommen und nicht daran denken, auch nur einen Millimeter zur Seite zu gehen. Ich kann auch stur geradeaus gehen und Italiener sind eher klein…

Blick aus dem Hotelzimmer auf Santa Chiara

Ich übersehe den Eingang zur Hotelsuite Santa Chiara, die sich im 2. Stock eines alten Hauses befindet (natürlich ohne Lift). Anmeldung problemlos und sehr nett. Zimmer 45 liegt direkt an der Gasse, hat 2 Fenster und einen kleinen Balkon mit Blick auf Santa Chiara: Erster Eindruck OK. Wir essen unsere Brote, machen uns ein wenig frisch und starten unsere erste Neapelrunde.

Kreuzgang Santa Chiara: Aufwändig bemalte Wände, bunte Kacheln

Kacheln über Kacheln...

.. und jede anders bemalt

Santa Chiara. Wunderschöner Kreuzgang mit (wohl einmalig auf der Welt) bunten Kacheln, die verschiedene Alltagssituationen darstellen. Dazu gibt es ein kleines Museum, das die Geschichte und Entwicklung des Klosters dokumentiert. In die Kirche können wir nicht: wegen Gottesdienst bis 16.30 Uhr geschlossen.

Piazza Gesu Nuovo

Gesu Nuovo, Santa Chiara im Hintergrund

Eingangstor eines Palazzo - nicht untypische Bemalung

Wir laufen etwas planlos zur Piazza Gesu Nuovo (warum ist das ein Highlight? Die Fassade ist unansehnlich grau, die Kirchentür ebenfalls geschlossen), dann über den Decumanus bis zur Via Duomo, hinauf zum Dom und kreuz und quer durch die vielen dunklen und engen Gassen der Altstadt wieder zurück.

Ich bewache den Eingang zum Dom

Domfassade

Innenansicht Dom

Schöne Palazzi und weite Piazze, aber überall Dreck und Verfall, kein Grün oder Schmuck. Trotz allem eine ungeheure Intensität, sehr viele junge Menschen, die Gassen sind voller Leben.

Irgendeines der vielen ähnlichen Palazzi

Straße der Krippenbauer

Gasse - eher typisch für die Altstadt

Wir trinken unterwegs Espresso und Bier, zu dem es Tramezzini gibt.

Ins Stadtbild integrierter Heiliger

Im Hotel ziehen wir uns um und starten gegen 17.30 Uhr unsere nächste Runde Richtung Uni, Hafen und Meer. Der Hafen ist viel größer als gedacht und bevor wir am Yachthafen ankommen ist es dunkel. Unglaublich viel Verkehr, Gehupe, Lärm, Baustellen, die wahrscheinlich schon Jahrzehnte hier still stehen und Müll an jeder Ecke. Hinterm  Yachthafen kann man durch eine Zaun klettern und auf der Mole auf den Vesuv und abfahrende Schiffe schauen.

Abendstimmung am Yachthafen

Die etwas "besseren" Hotels

Nach Gefühl laufen wir Richtung Altstadt, landen schließlich auf der Via Toledo (die Einkaufsstraße in Neapel mit tatsächlich sehr vielen einkaufenden  Menschen) und mit Nachfragen wieder auf der Piazzo Gesu Nuovo. Wir haben Hunger und bestellen in einer Trattoria Salat und Pizza, Weißwein und Wasser und später noch ein Eis irgendwo am Decumanus.

Auffallend ist, dass das Bier nicht in den Bars gekauft wird, sondern in der Bude an der Ecke. Überall stehen die meist jungen Menschen herum mit Bierflaschen in der Hand, die dann einfach auf dem Boden entsorgt werden, wo sie liegen bleiben, bis irgendwer irgendwann sich darum kümmert. Sehr viel Polizeipräsenz in der Stadt – quasi an jeder Ecke Polizei oder Militär, die auch häufig Streife gehen oder fahren.

Im Hotel chatte ich noch ein wenig mit Jonas, der auf der Dachterrasse in irgendeinem Hotel in Marokko sitzt. Gaby schläft derweil ein. Wir haben die Fenster auf, weil es im Zimmer sehr warm ist. Um Mitternacht kommt ein kleines Müllfahrzeug die Gasse unter unserem Fenster rauf und leert einen Container, begleitet von Gehupe und Getöse. Im Hintergrund das lebendige Neapel: Lachen, Rufen, Schreien, Hupen – irgendjemand schaufelt Bauschutt (?) in einen Container. Um 2 Uhr schlafe ich immer noch nicht, dämmere irgendwann aber doch ein…

La Dolce Vita 2

Bedeckt, schwül, nachmittags leichter Wind und aufheiternd, bis 28°

Morgen ist Abreisetag, wir räumen ein wenig auf, fegen die Wohnung und spülen alles weg. Die Luft steht, das Meer bewegt sich nicht und liegt grau und träge da. Wenn die Sonne durchkommt macht sie ordentlich Druck. Um Mittag sind es gefühlte 30°.

Das soll ein Meer sein

Wir liegen im Schatten und lesen. Zwischendurch versucht Gaby vergeblich die unterwegs gefundenen Maroni zu rösten – vielleicht hätte man sie einfach nur in der Sonne liegen lassen können.

Perfekter Platz zum Relaxen

Letzte Brotreste werden verarbeitet zu Tomaten-Basilikum-Balsamico-Panini.

Am Nachmittag kommt ein wenig Wind auf, wir raffen uns auf und gehen ein letztes Mal zum Supermarkt. Im Internet informiere ich mich ein wenig über Neapel, könnte interessant werden.

Mit dem leichten Wind wird es angenehmer. Wir essen unsere Reste: Tomatensalat mit Feta, Bratkartoffeln mit Speck, Salami, Paprika und Spiegeleiern und Joghurt.

Am Abend wird es besser

Später kommt Lucia mit ihrem selbstgemachten Limoncello vorbei – schmeckt eindeutig besser, als der vom Schiff. Nach 2 Gläsern können wir ihr nicht mehr sicher folgen, ist das französisch oder italienisch und wie sage ich es auf franzitaliösisch?

Salute

Zum Felsloch am Monte Gambera

Heiter, schwül, -28°

Unterwegs mit dem Interno

Um 10 Uhr fahren wir mit dem Interno nach Positano (natürlich muss der Busfahrer wieder nachtanken und unterwegs noch diverses erledigen). Wir wollen Tour 25 aus dem Rother Wanderführer machen. Gegenüber dem Hotel Margerita geht es wie nicht anders zu erwarten direkt steil über Treppen hinauf. Der Weg führt an alten Villen vorbei – dem Friedhof statten wir auch noch einen kleinen Besuch ab – und über 1001 Stufen durch Olivenhaine hinauf nach Montepertuso. In der schwülen Luft extrem schweißtreibend, in jedem Schatten muss man sich kurz abkühlen.

Positano - einfach faszinierend

und immer noch Positano

Auf der Piazza Cappella machen wir eine etwas längere Pause im Schatten. Statt des Eis kaufen wir Birnen und Äpfel – Eissaison ist hier vorbei, in der Eistruhe liegt Tiefkühlgemüse.

Monte Pertuso

Hinter dem Restaurant „Il Ritrovo“ geht es noch einmal sehr steil hinauf, 150 HM sind direkt zu überwinden. Nicht wie im Reiseführer beschrieben über Privatbesitz muss man nur dem Weg folgen, am Ende geht es links ab und unterhalb der Felsbarriere weiter (natürlich mit ein paar Stufen) bis man schließlich vor dem Loch steht (520 m).

Das Loch

Frische Luft strömt hindurch, guter Platz fürs Mittagspicknick.

Auf der anderen Seite geht es wieder hinunter, aber anders als lapidar beschrieben. Der Weg ist gestrüppig, rutschig, eng, Wanderschuhe sind bis zum breiten Weg am Ende des Abhanges zwingend erforderlich. Danach geht es durch einen kleinen Wald, der gut nach frisch geschlagenen Pinien riecht, schöne Ausblicke auf Positano.

Positano von Norden

Es geht eine Treppe hinunter und dann leider etwas langweilig über die Teerstraße zurück bis Chiesa Nuova. Der Autoverkehr hält sich zum Glück in Grenzen.

Chiesa Nuova - so ganz neu doch nicht mehr

Die schmale Treppe hinab zur Kirche und dem schönen Vorplatz finden wir, laufen aber direkt über etliche steile Treppen und Gassen weiter bis zur Piazza Molini, um den Bus nicht zu verpassen.  Wir hätten uns aber doch noch Zeit nehmen können, so weit war es dann doch nicht.

„Zu Hause“ müssen wir uns autanisieren, die Mücken sind heute extrem aggressiv. Heute gibt es Salat (Gurke-Thunfisch-Tomaten-Paprika) und Spaghetti cacio et pepe, die heute aber nicht gut gelingen – zu wenig Käse, aber groß einkaufen können wir nicht mehr, der Kühlschrank muss bis zur Abfahrt leer sein.

Den Abend verbringen wir mit lesen, aufs Meer schauen und Wein trinken, bis 23 Uhr heute.

Sorrento

Heiter, etwas dunstig, schwül, bis 25°

Lucia hat uns zum Frühstück einen luftigen Apfelkuchen auf den Tisch gestellt: Torta grandissima!

Auf dem Weg zum Hafen

Hafen mit Vesuv im Hintergrund

Mit dem 10 Uhr SITA-Bus fahren wir in ca. 90 Min. nach Sorrento. Wir laufen hinunter zum Hafen und essen am Anleger der Fähren nach Capri und Neapel die unterwegs gekauften Pizzabrote. Mit einem Aufzug (1 €) fahren wir wieder hinauf ins Zentrum und kommen an der Villa communale an.

Immer im Blick: Vesuv

In der Kirche San Francesco geht gerade eine Trauung zu Ende. Wir amüsieren uns über die grauenhafte Staffage der hauptsächlich Engländer, die sich zum Gratulieren einfinden, vielleicht ist es auch eine Theatergruppe in Kostümen aus den 70er Jahren. Überraschend entdecken wir dort dann aber den schönen Kreuzgang.

San Francesco: Kreuzgang

Etwas versteckt, aber sehr schön

Wir laufen durch viele bunte enge und geschäftige Gassen stadtauswärts und wollen eigentlich ein wenig wandern, verpassen aber irgendwie die richtige Straße und landen an der Marina Grande. Sehr bunt, schönes Flair, der Strand wirkt ein wenig schmuddelig. Schade, dass wir schon gegessen haben, in einem der vielen Fischrestaurants hätte man gut essen können.

Viele Türen, Tore und Durchfahrten

Buntes am Balkon

Bunte Gassen in der Altstadt: Nicht nur für Touristen

In einer Bar trinken wir  unser Bier, schauen dem Treiben im Hafen zu und wundern uns, was die beiden älteren Engländer neben uns verputzen: 1L Weißwein, 1 kg gegrillte Sardinen und 2 Mixed Salads – Wohl bekomm’s!

Fahrender Haushaltswaren-Laden

Marina Grande

Nette Restaurants, frischer Fisch

Note 1 für diese Terrasse

Über die Via Sopredemura laufen wir zurück zur Piazza Tasso, suchen in der Umgebung nach einer Bäckerei oder einem Cafe mit Süßem, finden aber nichts. Schließlich landen wir in einer Bar am Tasso, bestellen eine etwas überteuerte „Süßigkeit des Tages“ und Kaffee.

Piazza Torquato Tasso

Am Bankomaten vorbei gehen wir zurück zum Bahnhof und fahren mit dem SITA-Bus (kürzere Strecke) in 45 Min. nach Praiano zurück.

Ich kaufe noch ein wenig ein und mache zu den Restnudeln ein Kräuter-Tomaten-Sugo und Hähnchenbrust-Schnitzel. Natürlich schweben wieder die Mücken ein und machen sich über meine Knöchel her – man kann sich gar nicht schützen.

Bis nach 23 Uhr sitzen wir draußen, zum Abschluß gibt es noch ein Feuerwerk.

Sentiero degli Dei

Heiter, teilweise bedeckt, bis 25°

Wegen möglicher weiterer Ameisenangriffe muss ich heute das Frühstück machen – keine Ameise zu sehen. Der Himmel ist leicht bedeckt, die Sicht nicht so toll, wir wollen aber trotzdem die Götterwanderung machen.

Schöner Treppenweg hinauf nach Bomerano

Um 9.15 Uhr brechen wir auf. Zunächst über Treppen steil hinauf zur Via Constantinopolo oben in Praiano, dann weiter Richtung Colle La Serra und Bomerano. Der Weg ist durchgängig markiert und gut begehbar, teilweise geht es über Stufen, aber auch ein wenig durch Wald mit Schatten. Wir sind froh, dass es beim anstrengenden Aufstieg noch bedeckt ist, mächtig ins Schwitzen geraten wir trotzdem.

Blick auf Praia

Weingut

In den Weinbergen werden die Trauben gelesen – wir sehen unser erstes Muli!

Mulihilfe bei der Weinlese

Bis hinauf zur Via Pennino in Bomerano haben wir 600 HM hinter uns, es ist 11 Uhr. Ab jetzt geht es nur noch leicht auf und ab, vollkommen unanstrengend. Sehr schön sind die Ausblicke ins Tal und auf die Hänge, die schon herbstlich angehaucht sind.

Nicht zu übersehen

Schock am Abzweig Sentiero alto/basso! Eine Wandergruppe mit ca. 100 Teilnehmern und wir mittendrin. Überholen unmöglich. Immer wieder bleibt die Gruppe stehen, fotografiert sich oder das Meer – etwas nervig. Man muss mehr darauf achten dem Vordermann nicht in die Hacken zu laufen, als dass man den Ausblick genießen kann.

Ständig wird gestoppt

An einem Bauernhaus warten wir und lassen alle passieren. Schnell haben wir sie aber wieder eingeholt. Unter einer Felswand machen wir deshalb unsere Mittagspause, lassen uns Zeit und die Gruppe weit vorausgehen, setzen uns in die „Aussichtskanzel“ und genießen den Blick auf Positano und die Küste bis nach Capri, das leider im Dunst nur zu erahnen ist.

In der "Aussichtskanzel"

Herbstlich färben sich die Blätter

Blick bis Capri

Immer im Blick: Das Meer

Eine zweite Gruppe aus der Gegenrichtung lassen wir auch noch passieren, dann gehen wir weiter bis zur Abzweigung, wo der Sentiero alto auf den basso trifft und laufen etwas tiefer wieder zurück Richtung Pass. Auch von hier wunderschöne Blicke in die Tiefe und aufs Meer.

Convento von Praiano

Tief unten: San Gennaro in Vecchio Maggiore

Kurz vor dem Pass füllen wir an einer Wasserstelle unsere Flaschen auf und folgen einem steilen Treppenweg hinab nach Praiano.

Hier noch einmal alles auf einen Blick

San Luca

Oberhalb von Sant Luca kommen wir aus, nun nur noch ein „paar“ Treppen hinab. Kurz nach 15 Uhr sind wir wieder auf unserer Terrasse.

Duschen! Kalt! Joghurt und Trauben, Kaffee. Bis 17 Uhr bleibt es leicht bedeckt. Ich lese im Liegestuhl und merke nicht, wie die Mücken sich über meine Beine hermachen – kann mich nicht daran erinnern, jemals so viele Stiche gehabt zu haben.

Um 19 Uhr haben wir im Piraten eine Tisch bestellt. Wir haben Hunger und sind pünktlich. Bei Kerzenlicht sitzen wir direkt am Meer, es ist wärmer als gedacht und windstill, sehr schön; allerdings kann man bei Kerzenlicht nicht so genau erkennen, was auf dem Teller liegt.

Wir bestellen Risotto alla pescatore, Spaghetti cacio et pepe, Pesce al forno und Filetto pepe verde. Dazu Prosecco, Rosé, Bier und zum Schluß Eis (Zitrone!!!) und Caprese cioccolata. Preise italienisch.

Bis 23 Uhr sitzen wir draußen, alle um uns herum sind schon lange im Haus oder im Bett.

La Dolce Vita

Sonne, bis 26°, schwül und dunstig

Gaby ist als erste auf: Ein Schrei, Geschimpfe und Fluchen. 1 Mio. Ameisen versuchen gerade die Kartoffeln aus der Pfanne in ihren Bau zu transportieren. Kartoffeln samt Pfanne fliegen in den Müll. Dann stolpert sie und holt sich noch ein paar weitere blaue Flecken zu ihren neuen Mückenstichen – es reicht. Bis Mittag ist sie nicht mehr ansprechbar.

Auf dem Wasser´immer was los

Ich streue etwas später eine Giftsperre, schlagartig gibt es keine Ameisen mehr und wer versucht durchzukommen liegt tot vor dem Schrank. Das Ganze ist ein guter Grund ein wenig aufzuräumen und zu putzen. Wir wollen heute nichts unternehmen, es ist zu dunstig und zu schwül.

Mehr will Gaby heute nicht mehr

Während Gaby liest, kaufe ich etwas ein und mache zu Mittag Panini. Wir liegen auf der Terrasse, trinken Kaffee und versuchen uns die Mücken vom Hals zu halten.

Im Supermarkt finden wir am Nachmittag endlich Autan!! Die letzten Tage sind gerettet, zumal wir das Ameisenproblem offensichtlich beseitigt haben.

Täglich frischer Fisch direkt aus dem Meer

Auf einen Aperitif im Il Pirata

Wir gehen hinunter zur Marina. In der Trattoria will uns niemand bedienen oder hat anderes zu tun. Im „Il Pirata“ ist es auch sehr viel schöner, auf Bier und Aperol müssen wir nicht lange warten. Dazu gibt es geröstetes Brot und salziges Popcorn. Die Speisekarte sieht gut aus, für morgen abend reservieren wir einen Tisch.

Zuhause gibt es heute Maishühnchenbrust geschnetzelt al Arrabiata mit Nudeln und French Salad. Wir essen draußen.

Bis nach 23 Uhr sitzen wir draußen bei Tavernello Rosé. Der noch volle Mond erscheint täglich später, unsere feiernden Nachbarn beklatschen sein Erscheinen lautstark, länger draußen waren aber wir.

Capri

Sonne, kein Wind, bis 26°

Schlecht geschlafen, die letzten Acyclovir gehen auf Magen und Darm. Wir stehen um 7 Uhr auf, die Sonne ist gerade aufgegangen.

Sonnenaufgang

Kurz nach 8 Uhr laufen wir hinunter zur Marina und sind natürlich viel zu früh – man weiß ja nie. Dabei sollte man den Italienern einfach trauen: Sie sind pünktlich! 25 verschiedene Anbieter von Capri- und anderen Schiffstouren legen hier am „Kai“ an und bringen oder holen Gäste.

Wir sind nicht die einzigen, die warten

Um kurz vor 9 erscheint wie verabredet unser Wassertaxi. Mit ziemlich Speed fegt das Schlauchboot gen Positano, unterwegs nehmen wir in Vecchio noch zwei amerikanische Ehepaare an Bord.

Geht's uns gut

Auf einem wackeligen Steg in Positano bezahlen wir unser Ticket und steigen um auf unsere Yacht. Mit einem weiteren amerikanischen Paar sind wir nun 8 Personen plus Capitano Paolo.

Positano

Nerano

Unsere Yacht

Punta Campanello

Gemütlich fahren wir nah an der Steilküste entlang, halten an ein paar Grotten, hören uns Geschichten zu jeder Madonna unterwegs an, passieren die kleine Insel Scoglio Isca und das Fischerdorf Nerano und fahren an der Punta Campanello hinüber nach Capri.

Die Umrundung beginnt unterhalb der Grotta di Tiberio, es geht weiter zur Grotta Bianca, vorbei am Arco naturale (von unten weniger spektakulär), an der Villa Malaparte und der azurblauen Grotta Massuto.

Grotta Massuto

Da geht's durch und dann schwimmen

Nach Durchfahren der Faraglione-Felsen ankern wir und gehen schwimmen. Wunderbares Wasser. Paolo bereitet derweil den Aperitif vor: Wein, Wasser, Cola, Käse, Oliven, Cracker, Chips. Es gibt genügend Handtücher an Bord und sogar eine Süßwasserdusche !

Andrang vor der Grotte

Während wir uns über den Aperitif hermachen geht es in flotter Fahrt weiter um Capri herum, vorbei am Leuchtturm von Punta Carena und natürlich der Blauen Grotte (hier zeigt aber niemand Interesse an einem 13-€-Sonderbesuch). Gegen 11.30 Uhr laufen wir in die Marina Grande ein und einigen uns auf 16 Uhr Abfahrt.

Einlaufen in die Marina Grande

Den Fisch esse ich grundsätzlich frisch

Wir laufen über eine Treppenweg hinauf nach Capri-Stadt, wo uns dutzende Bedienstete in ihre Restaurants und Cafes locken wollen. Hier herrscht Betrieb wie auf der Kirmes. Unzählige Besuchergruppen mit irgendeinem Anführer mit buntem Fähnchen schieben sich an uns vorbei oder rotten sich zusammen. Wir fliehen und wandern durch schmale Gassen vorbei an schönen Häusern und gepflegten Gärten hinauf zur Villa Jovis, den Ruinen des Kaiserpalastes/Sommersitzes von Tiberius. Punkt 13 Uhr sind wir oben, ab 13 Uhr ist allerdings auch geschlossen – jeden Tag, was aber nirgendwo steht und stand.

Villa Jovis - Tiberios Ruinen

Man lässt uns aber netterweise noch hinein bei vollem Eintritt (2 €).

Den Prunk kann man sich nicht so recht vorstellen, imposant sind die Ruinen aber allemal und der Blick hinunter aufs Meer und zum Festland toll.

Blick bis zum Vesuv

Mittelmeer vor Capri

Über einen ungewohnt abenteuerlichen Wanderweg geht es hinüber zur Villa Fersen, die wir uns aber nicht anschauen, sehr ungepflegt und unspektakulär. Wir gehen zurück und schauen kurz in die schlichte Kirche San Michele la Croce (aussen 220V-Leitungen mit offenen unisolierten Lüsterklemmen, an denen ungesichert die komplette Kirchenaussenbeleuchtung und Lampionketten hängen).

An einer Bar machen wir Mittagspause: Peroni alla spina, Panini und Kaffee. Gestärkt laufen wir danach noch ein Stück weiter bis zum Panorama oberhalb der Villa Malaparte. Auf dem gleichen Weg geht es zurück zum Hafen, wo immer noch ständig neue Besucher anlanden oder abgeholt werden.

Touristen kommen und gehen

Kurz nach 16 Uhr legen wir ab und fahren in flotter Fahrt bis zur privaten Inselgruppe Li Galli, wo wir noch Paolos Limoncello probieren dürfen.

Li Galli

Li Galli 2

Die Sonne geht langsam unter als wir uns Positano nähern und vom Wasser aus wird besonders deutlich, was Steinbeck mit „senkrechter Stadt“ meinte.

Die senkrechte Stadt

Positano im Abendlicht - wunderschön

Am Pier steigen wir um auf unser Taxiboot, das uns nach Praia zurückbringt, wo wir gegen 18 Uhr ankommen. Wir sind ziemlich groggy, ich habe mir einen kleinen Sonnenbrand eingefangen. Das Schaukeln des Bootes macht sich noch eine ganze Weile im Kopf bemerkbar.

Es gibt heute Spaghetti cacio et pepe mit Salat und Aprikosenjoghurt und Tavernello auf der Terrasse. Um 22.30 Uhr gehen wir ins Bett und schlafen sofort ein.

Positano

Sonne, kein Wind, bis 26°

Zum Frühstück gibt es heute die Bratkartoffeln mit Spiegelei und Speck, die eigentlich für gestern abend bestimmt waren. Schon wieder ist es sehr warm bereits um 8 Uhr.

Mit dem Interno fahren wir nach Positano, der statt 25 heute 60 Min. braucht. Auf den Straßen ist es unglaublich voll, in den Orten muss der Verkehr geregelt werden. Die Busse dürfen nur blockweise passieren. Unser Bus nutzt die Wartezeit, um aufzutanken und nach dem Grund für das Nichtschließen der Tür zu suchen. Wir haben ja Zeit.

Positano vormittags

Mit 1000 anderen Touristen schieben wir uns durch die Gassen von Positano zur Kirche Santa Maria Assunta mit dem sehr schönen schlichten Vorplatz. Drinnen probt ein amerikanisches Paar seine Trauung.

Schweinchen Schlau:
Vielleicht gibt es hier so viele Amerikaner, weil in der Mitte des 19. Jh. die Hälfte der positanischen Bevölkerung nach Amerika auswanderte. Nach 1950 wurde Positano aber plötzlich touristisch interessant. John Steinbeck beschrieb es in Harpers Bazaar so:  „Positano bites deep. It is a dream place that isn’t quite real when you are there and becomes beckoningly real after you have gone.“ („Positano geht unter die Haut. Es wirkt nicht real, wenn du dort bist und es wird verlockend real, wenn du gegangen bist.“)

Eines der vielen Hotels

Wir schlendern weiter zum Strand und entschließen uns, morgen eine „private Bootsfahrt“ nach Capri zu buchen inkl. Taxiboot von Praia aus (60 € bei Lucibello).

Positano: Kai

Man könnte auch überwacht baden

Am Strand essen wir ein Eis, kaufen Kuchen für heute nachmittag und etwas zu essen, heben Geld ab und fahren kurz nach 13 Uhr wieder zurück. Positano ist der Touristenmagnet. John Steinbeck bezeichnete Positano als „den einzigen senkrechten Ort der Welt“., wie wahr. Quasi an den steilen Fels geklebt ist ein Haus mit anderen verschachtelt, auf-und ineinandergebaut, verbunden durch Treppen, Gassen, Bögen.

Positano: Chiesa Nuova

Zu Hause machen wir uns unsere eigenen Panini aus Speckbrötchen mit Salat, Sardellen, Käse und Tomaten. Bis zum Kaffee mit Apfel-Mandel- und Zitronenkuchen Terrasse, Sonnenliege, Sonne, Relaxen. Danach sonnen, liegen, lesen, Wanderrouten suchen.

Wir kochen natürlich heute auch noch: Kartoffeln, jungen Möhren, panierte Schnitzel, dazu Bier.

Der Mond geht orangerot auf und leuchtet wieder wunderschön über dem Meer.

Vollmond

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