Kategorie: 2006: PONT ROYAL (Mallemort) (Seite 1 von 2)

Herbst 2006 (Luberon, Durance)

Rückfahrt über Dôle

Wir packen die letzten Sachen ins Auto, melden uns in der Rezeption ab und fahren ein letztes Mal durchs Pförtnerhaus.

Am Supermarkt noch einmal volltanken und dann ab auf die Autobahn. Die Fahrt verläuft ohne große Zwischenfälle, vor Dijon fahren wir die Autobahn nach Dôle und rufen Lynn schon mal an, dass wir gleich am geheimen Treffpunkt Flughafen sind. Lynn wartet schon, als wir ankommen.

Wir wechseln in den Corsa und lassen uns durch Lynns neue Heimat fahren und alle wichtigen Orte zeigen.

Dôle - © 2006 Pit Aretz

In Dôle parken wir in der Nähe des Bahnhofs, schlendern durch die Stadt runter zum Kanal, nehmen einen anderen Weg zurück in die Stadt und essen die Spezialität der „Coccinelle“: ein wie eine Pizza belegtes Fladenbrot.

Dôle - c 2006 Pit Aretz

Lynn bringt uns zum Auto zurück, mit einer Träne im Auge verabschieden wir uns und fahren die letzten 550km nach Hause.


Letzter Tag: Der Lack ist noch weich…

Sonne, warm bis 22°

Unser letzter Tag. Nach dem Frühstück packen wir schon mal ein paar Sachen und drehen eine letzte Runde durch das Dorf und um den See. Der ADAC ruft an und fragt, ob alles in Ordnung sei oder ob wir den Leihwagen u.U. noch länger bräuchten. Top Service!

Am Nachmittag fahren wir zu M. Ginet, um unser Auto abzuholen. Wir sind in Südfrankreich: Es verzögert sich natürlich. Die Gummidichtung der Heckscheibe ist noch weich und an einigen Stellen unsauber aufgebracht, der Lack fühlt sich noch weich an, aber sonst scheint alles OK zu sein. Das Ausstellen der Rechnung dauert ca. 45 Min. und das Bezahlen per Kreditkarte will gar nicht klappen. Immer wieder wird die Karte abgelehnt oder M.’s Gerät meldet sich ab. Nach weiteren 45 Min. versuchen wir es mit zwei Teilbeträgen und es klappt endlich. M. hatte noch nie so hohe Beträge per Kreditkarte abgerechnet.

Und jetzt wird es sogar zeitlich knapp. Spätestens um 18 Uhr muss das Auto bei Europcar sein und durch die Hölle von Salon haben wir beim letzten Mal fast eine Stunde gebraucht. Wir umfahren Salon in einem weiten Bogen. Unterwegs muss ich immer wieder langsam fahren, damit Gaby aufholen kann.  Der Leihwagen muss noch vollgetankt werden. 17.55 Uhr Tankstelle, um 18 Uhr rollen wir pünktlich auf den Parkplatz von Europcar.

Erst einmal durchatmen und dann ab nach Hause.

Bike auseinander bauen und ins Auto packen, Koffer und Kisten in den Kofferraum und nach 1 oder 2 Flaschen Wein langsam ans Bettgehen denken.


Foret des Cèdres

Morgens bedeckt, ab Mittag Aufheiterung und sonnig, bis 24°

In der Nacht hatte es geregnet, im Laufe des Vormittags klarte es immer mehr auf und es wurde wieder warm (auf unserem Balkon im Windschatten bis 24°).
Wir fahren die nun schon bekannte D943 durchs Luberon und biegen ab auf die D36 in Richtung Bonnieux.  Ab einem Hinweisschild sind es noch ca. 5 km bis zum Parkplatz des Foret des Cèdres. Es stehen nur ein paar Fahrzeuge und ein Kleinbus einer Uni da. Zwei Männer pflücken mit Leiter, Seil und Säcken bewaffnet die reifen Zedernzapfen ab.

Zufahrt zum Zedernwald - © Krzysztov Kuhn (Panoramio)

Wir wandern zunächst über den botanischen Lehrpfad zum Aussichtspunkt Le Portalas. Das letzte Stück ist etwas steil und steinig. Wir lernen unterwegs, dass es sich hier um Zedern aus dem algerischen Atlasgebirge handelt, die im Luberon erstaunlich gut gedeihen. 
Es ist noch dunstig, Aussicht und Blick aufs Meer gibts deshalb heute leider nicht. Am Aussichtspunkt treffen wir auf eine Gruppe junger Leute, die suchend in der Botanik rumlaufen – die Studierenden aus dem Kleinbus?

Wir folgen weiterhin dem Lehrpfad und kommen an mächtigen Zedern vorbei zurück zur Forststraße. Wir biegen nach links ab und kommen bald zur Zisterne Nr. 41. Zeit für eine Mittagspause. Die Sonne scheint und wir legen uns ein wenig auf das warme Blech der Zisterne.

Danach folgen wir dem blau-markierten Weg, wie im Rother-Reiseführer beschrieben. Danach stimmt die Beschreibung nicht mehr, man muss nur stur der blauen Markierung folgen. Wir irren ein wenig umher, verlassen uns dann aber auf unsere Nase und kommen so problemlos zur Kalkbarriere Roque des Bancs.

Am Fuß der Kalkbarriere - © 2006 Pit Aretz

Am Fuß der Barriere wandern wir in der Sonne mit viel Aussicht ins Luberon leicht bergan, kommen an zwei Höhlen vorbei und erreichen am Ende der Barriere eine alte, sehr archaisch wirkende Schäferei. Der Besuch hat sich sehr gelohnt!

Hier biegen wir ab, erklimmen das Plateau und schlagen uns querwaldein durch bis zur Forststraße, Steinmännchen und roten und blauen Markierungen folgend. Jetzt geht es immer geradeaus durch den Zedernwald zurück zum Parkplatz.
Insgesamt waren wir ca. 3 Std. unterwegs.

So ungefähr...

Da heute mehr oder weniger unser letzter Tag ist, fahren wir gemütlich in einem großen Bogen zurück über Bonnieux, Lacoste und Menerbes. Kurz vor Cavaillon nehmen wir eine Abkürzung durch den Wald und kommen kurz vor der Regalon-Schlucht wieder auf die D973 und nach Hause.

Auf dem Balkon dösen wir in der Sonne ein…

VTT und Lourmarin

Bedeckt, deutlich kühler, bis 20°

Heute morgen ist es deutlich kühler als die Tage zuvor und bedeckt – wir planen keine Wanderung oder größeren Ausflug.
Gaby kommt also endlich dazu die mitgebrachten Hefte zu korrigieren und ich will meine 2. Biketour machen.

Über Cazan fahre ich Richtung Vernegues, um noch einmal in Ruhe nach dem römischen Tempel zu suchen. In der Nähe eines Weinguts finde ich ihn dann auch. Dass es keine Hinweisschilder gibt kann man verstehen, wenn man den Zustand der Ruine sieht.

Römischer Tempel - c v.léo (Panoramio)

Der Wachhund des Weinguts mag mich nicht – agressiv und bissig schnappt er nach meinen Füßen und versucht ins Vorderrad zu beissen. Ich muss mich mit Fußtritten und Steinen wehren, bevor er endlich ablässt.

Über einen schönen Weg durch Feld und Wald fahre ich noch einmal rauf nach Vieux-Vernegues, drehe eine Runde übers Plateau und fahre dann über Cazan und durch den Wald hinterm Golfplatz zurück (ca. 25 km).

Nach Mittagessen, Lesen und Kaffee drehen wir eine Runde durchs Dorf. Es wird heller und auch wieder etwas wärmer.

Wir fahren zunächst nach Charleval, wo ich auf der ersten Biketour ein nettes Schloss gesehen hatte – aber ausser dem Chauteau gibt es hier wirklich wenig.

Chateau Charleval - © Stephane_ADAM (Panoramio)

Bisher immer nur durchgefahren besuchen wir dann noch Lourmarin – und es ist in der Tat eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Alt, aber proper und durchrestauriert, nette Gassen und – da auf Touristen eingestellt – auch mit genügend Möglichkeiten draußen oder drinnen zu sitzen und etwas zu essen oder trinken.
Das Abendlicht verbreitet zusätzlich noch eine schöne Stimmung.

Gasse - © Pit Aretz 2006

Lourmarin im Abendlicht - © Pit Aretz 2006


Rundwanderung um Buoux

Sonne, bis 24°

Nach dem Frühstück über Charleval und Roque d’Antheor nach Buoux. Unser Ersatzauto zieht so locker im 5. Gang den Berg rauf,  da kann man nur staunen was ein Turbo an Power bringt.

Klettern bei Buoux – © founky (Panoramio)

Wir parken unterhalb der sehr imposanten Kletterfelsenauf dem Parkplatz im Tal der Aiguebrun. Von weitem hört man die Kletterer in der Wand sich Befehle zurufen. Ich hätte zu meinen besten Kletterzeiten sicherlich da extremst geköddelt.
Zunächst wandern wir parallel zur Aiguebrun, kommen etas später auf den asphaltierten Weg, der zum Fort und zur Auberge Seguin führt. Das Fort sparen wir uns, wir folgen dem GR9 und kommen an der zumindest von weitem nett aussehenden Auberge vorbei.

Am Wegweiser folgen wir dem GR9 Richtung Buoux, überqueren den Bach und gelangen über einen steinigen Eselsteig hinauf zur Steilkante.

Borie – © 2006 Pit Aretz

Von hier hat man eine sehr schöne Aussicht ins Tal und auf  Auberge Seguin, gegenüber erkennt man ein Steinhaus, ein Borie . Die Krähen stürzen sich in die Tiefe und von oben kann man ihre Flugkünste bewundern. Zeit für eine kleine Pause.

Der Weg folgt eine Zeit lang der Kante, biegt dann ab und führt schließlich über Feldwege nach Buoux. Am Ortseingang  bittet uns eine Frau um Hilfe beim Reifen wechseln. Leider reichen meine Kräfte auch nicht aus, um mit dem Originalschlüssel einer uralten Ente die noch älteren Radmuttern zu lösen.

Wir wandern weiter durch Buoux hinauf zum Friedhof, wo wir an einer romanischen Kapelle Mittagspause machen.
Danach geht es weiter, zunächst durch den Wald hinab am Chateau Buoux vorbei und dann immer der Straße nach zurück zum Parkplatz. Der letzte Abschnitt ist ziemlich langweilig und nicht lohnend – da müsste man sich fürs nächste Mal eine Alternative ausdenken.

VIDEO

Gegen 15 Uhr sind wir wieder am Auto. Auf der Rückfahrt kaufen wir noch etwas im Intermarche ein und machen uns zu Hause direkt ans Kochen.

Bis zum Sonnenuntergang sitzen wir auf dem Balkon und genießen die noch erstaunlich warmen letzten Strahlen.


Ockerbrüche in Rustrel und ein Auto ohne Heckscheibe

Sonne, warm bis 24°

Mit noch gerade 2L Benzin im Tank rollen wir an die Tankstelle und mit vollem Tank über Lauris und Apt nach Rustrel: Besichtigung der Ockerfelsen und -steinbrüche steht an.

Unterschiedlichste Farbtöne – © 2006 Pit Aretz

Der ausgeschilderte Rundweg ist viel kürzer als gedacht, und schnell sind wir trotz intensiven Fotografierens und Picknick mit Baguettes und Ei einmal rum und wieder am Auto. Es ist noch früh – fahren wir doch noch nach Apt oder in den Zedernwald bei Bonnieux.

Ockerbrüche Rustrel – © 2006 Pit Aretz

Dazu kommt es aber nicht mehr. Beim Zurücksetzen nehme ich eine Korkeiche nicht wahr und fahre exakt mit der Welle des Heckscheibenwischers gegen einen abgesägten, leicht vorstehenden Ast. 6 Richtige! Ein lauter Knall, tausend Scherben – Heckscheibe gibt es nicht mehr, Scheibenwischer liegt abgerissen auf dem Parkplatz. Das Blech rund um die Fensteröffnung ist durch den verdrehten Scheibenwischermotor so verbogen, dass man auch kein Ersatzfenster mehr einsetzen kann.

Das war’s

Auto so einladend offen stehenlassen? Mit Folie abkleben und weiter rumfahren?
In Merindol haben wir eine Opel-Werkstatt gesehen, also zuerst einmal dahin.
Natürlich müssen wir bis 16 Uhr warten, Monsieur Ginet macht noch Mittag. Wir, erst recht ich, verstehen wenig von dem was er sagt, zumal er sich auch kaum Mühe gibt, langsam und in „hochfranzösisch“ zu sprechen, und es macht ihm sichtlich Spaß mich zu veräppeln.

Zum Glück sind wir im ADAC.
Natürlich – weil man’s braucht – ist mein Handyakku leer, ich kann aber das Werkstatthandy benutzen und erreiche die gelben Engel: Gleich jemand am Apparat, der französisch spricht und mit M. alles abklärt, einen Leihwagen organisiert und vorab bezahlt, sofort und mehrmals zurückruft, ob alles geklappt hat. Kompliment! Und M. Ginet ist zwar speziell, aber wirklich sehr nett.

Wir fahren mit dem kaputten Auto nach Salon, um unseren Leihwagen abzuholen. Wir irren herum, haben keinen Stadtplan, fragen hier, fragen da. Nach diversen Auskünften Einheimischer, die vage nach stadtauswärts oder stadteinwärts zeigen finden wir es. Bei Europcar ist alles vorbereitet, ich brauche nur noch in den Peugeot zu steigen und loszufahren. Gaby mit unserem hinterher. Salon zur Feierabendzeit ist die Hölle! Zugestopft und kaum ein Fortkommen. Immer wieder sehe ich Gaby im Rückspiegel ganz klein werden – der Turbodiesel ist eine Rakete.

Am letzten Kreisel vor Merindol verfährt sich Gaby auch noch und M. und ich warten fast 10 Min. bis sie endlich auftaucht. Es ist mittlerweile 18 Uhr. Den Opel lassen wir an der Werkstatt und fahren mit dem Leih-Peugeot nach Hause.
Tiefgarage, stockdunkel, keine Einweisung – wo ist nur der Lichtschalter? Hei! Automatisch schaltet es sich ein!

Etwas erleichtert machen wir uns was zu essen, rufen die Kinder an und hoffen, dass der Wagen bis Freitag spätestens 17 Uhr fertig ist. Die Übernachtung in Dôle sagen wir ab.

Übrigens: Die Ockerbrüche waren phantastisch ocker!

Waren die Farben wirklich so? – © Pit Aretz 2006


Alleins und der verspätete Zug

Sonne, warm bis 24°

Lynn fährt heute nachmittag wieder nach Dijon, deshalb können wir nichts Großes unternehmen. Wir suchen den römischen Diana-Tempel in der Nachbarschaft – keine Chance: Nirgendwo ein Hinweis und die Karte hilft auch nicht weiter.

Wir fahren weiter nach Alleins und parken auf dem Parkplatz am Ortsrand. Es gibt eine Burgruine, die wir uns anschauen, danach bummeln wir durch ein paar schmale Gassen und ein altes Stadttor zurück zum Auto.

Alleins – © janpier (Panoramio)

Nach dem Mittagessen dösen wir noch ein wenig und fahren gegen 15 Uhr los nach Avignon zum Bahnhof. Wir finden einen superengen Parkplatz in einem Parkhaus. Wie befürchtet verspätet sich der Zug.

Bahnhof hier leer…

Geschlagene 70 Minuten warten wir mit immer mehr anderen Fahrgästen. Ständig Durchsagen (die wir nicht verstehen, Lynn aber. Hat mit den vorgeschriebenen  Namensschildern an den Koffern und Taschen zu tun wegen Terrorpanik und Hinweis auf Rauchverbot, woran sich aber längst nicht alle halten ), immer begleitet von einem zunehmend nervenden Ankündigungsjingle.

Wir warten mal im Schatten, mal auf der Bank, in der Schalterhalle, auf einem anderen Bahnsteig, in der Sonne – bis dann endlich der Zug kommt haben wir keine Lust mehr auf eine Avignonbesichtigung und Lynn wird, wenn sie den letzt4en Zug nach Dôle nicht verpasst, erst um Mitternacht im Bett sein.

Auf der Rückfahrt durch die Alpilles begann unsere Reserveleuchte zu blinken…
Unterwegs nirgendwo eine offene Tankstelle! Sonntagabend  in der Provinz.
Mit Restbenzin für noch 22 km Fahrt rollen wir in unsere Garage.


Aix-en-Provence und VTT

Morgens wolkig, ab Mittag Sonne, warm, bis 24°

Nach dem Frühstück fahren wir nach Aix-en-Provence. Wir sind zum ersten Mal hier, aber übeerzeugen kann uns die Stadt heute nicht. Es ist Samstag, vielleicht liegt es daran. Uns ist es zu voll, zu laut und teilweise sehr schmutzig. Wir haben keine Ruhe uns irgendetwas anzuschauen und da wir wieder mal spät aufgebrochen sind, droht die nachmittägliche Schließung der Geschäfte. Wir folgen den Empfehlungen von Michelin, lassen uns durch die Straßen und Gassen schieben und haben dann nach 2,5 Stunden auch keine Lust mehr.

Volle Gasse - © gruchriss4 (Panoramio)

Die richtige Ausfallstraße zu finden war auch nicht einfach – wir verfahren uns immer wieder und umrunden Aix dabei einmal.

In Mallemort müssen wir noch einmal in den Supermarkt, weil Lynn einen Ersatzbadeanzug braucht und die beiden Frauen nach dem Mittagessen an den Pool wollen.

Ich unternehme währenddessen meine erste Biketour. Es ist sehr warm und ich habe mir gleich eine mit mehreren Steigungen ausgesucht: Durch unser Dorf runter zum EDF-Kanal, durch den Wald, über den kleinen Marseille-Kanal recht steil hinauf durch Fels und Wald (wo schon die ersten Jäger mit ihren Flinten unterwegs waren) auf 400 m. Nach ein wenig Ausschau (so viel sah man nicht, war ja im Wald) runter nach Charleval, wo es ein schönes Schlößchen gibt und über die D23 zurück nach Pont Royal.
Durch das Pförtnerhaus darf ich sogar ohne Ausweis.

1. VTT-Tour


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