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Abbaye Sainte-Marie (Arles-sur-Tech)

Die Abtei Sainte-Marie (auch Sainte-Marie-de-Vallespir) findet man in Arles-sur-Tech (Languedoc-Roussillon, Département Pyrénées-Orientales).

Pfarrkirche Innen | Pit Aretz 2009

Geschichte 
Die Benediktinerabtei wurde ursprünglich 778 auf den Ruinen der römischen Thermen von Amélie-les-Bains-Palalda errichtet, wegen der Plünderungen und Überfälle (vor allem durch die Normannen) wurde der Standort aber im 9. Jahrhundert  zum heutigen Standort verlegt.

Unter dem Schutz der Grafen von Barcelona und später des Königs von Aragonien erlebte die Abtei einen bemerkenswerten Aufschwung, danach folgte ein steter Verfall.
Zur Zeit der französischen Revolution verließen die letzten sechs Mönche das Kloster.

Die Abteikirche wurde auf  Wunsch der Bevölkerung zur Gemeindekirche.
Weitere Besitztümer und Nebengebäude der Abtei wurden verkauft.

Die Abteikirche
Die dreischiffige Abteikirche wurde im Jahr 1046 geweiht.

Die ursprünglich mit einem hölzernen Dachstuhl erbaute Kirche erhielt im 12. Jahrhundert ein Spitzbogengewölbe. Nach dessen Fertigstellung wurde die Kirche 1157 zum zweiten mal geweiht. Aus dieser Zeit datiert der heutige Zustand.

Eingelassen in die Außenwände der Abteikirche befinden sich zahlreiche Kapellen zur Anbetung und Verehrung von Heiligen.

Kreuzgang Ste.-Marie

Ste.-Marie in Arles-sur-Tech | Pit Aretz 2009

Der Kreuzgang
Der gegenwärtige Kreuzgang wurde in der Zeit zwischen 1261 und1303 aus weißem Céret-Marmor und Gestein aus der Provinz Girona erbaut.

c 2008 Pit Aretz

Der gotische Spitzbogen findet sich in den Arkadenbögen, getragen von schlanken, zweifach ausgeführten Säulen, ebenso wieder, wie auch im Portal und den beiden mit Maßwerk versehenen Fenstern zum Kapitelsaal an der Ostseite des Kreuzgangs.

Ein Meisterwerk katalanischer Schmiedekunst des 16. Jahrhunderts, das Kreuz des Korns (La Creu del Gra), das ursprünglich am Ortseingang von Arles-sur-Tech stand, befindet sich heute im Zentrum des Kreuzgangs. Der Name des Kreuzes erklärt sich durch die im Schaft eingearbeitete Eisenkugel.

 

Türsturz - c 2008 Pit Aretz

Die Ostfassade 
Das Portal der Ostfassade besitzt einen Granitsturz, der vermutlich von einer Vorgängerkirche aus dem 9. Jahrhundert stammt.

Unter einem bogenförmigen Gesims befindet sich eine Reliefdarstellung der Majestas Domini aus dem 11. Jahrhundert, Christus auf dem Thron in einer Mandorla, umgeben von den vier Evangelistensymbolen.

Die heilige Grabstätte 
Im Außenbereich vor der Ostfassade befindet sich ein frühchristlicher Steinsarkophag des 4. Jahrhunderts, der nach der örtlichen Überlieferung gemeinsam mit den Reliquien der heiligen Märtyrer Abdon und Sennen vor über 1.000 Jahren in Arles-sur-Tech eintraf. Die diesbezüglichen Berichte stammen aus dem 10. Jahrhundert.

Der Sarkophag soll sich, so wird in einem Dokument aus dem Jahr 1591 berichtet, auf mysteriöse Weise mit Wasser füllen.

Im Mauerwerk über dem Sarkophag ist eine Marmorplatte mit der Reliefdarstellung des Lehnsherren von Tallet, Wilhelm Gaucelm, eingelassen. Die Skulptur aus dem ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts wird dem Bildhauer Ramon von Bianya zugeschrieben.

Prats-de-Mollo und Arles-sur-Tech

Sonne, wenig Wind, bis 18°

Wir folgen der D618 über Boulou und Ceret (Blick auf die mittelalterliche Teufelsbrücke!) nach Amelie-les-Bains, von dort geht’s weiter über die D115 nach Prats-de-Mollo, einem kleinen, knapp 800m hoch gelegenen 1100-Seelen-Ort an der Tech.

Prats-de-Mollo - Pit Aretz © 2004

Prats-de-Mollo ist ein sehr schönes, pittoreskes Städtchen. Direkt hinter dem Stadttor empfangen uns Degen-fechtende „Soldaten“, die hier für irgendein Spektakel üben.

Fechtübungen - Pit Aretz © 2004

Wir bummeln durch den Ort, vorbei an der Kirche Saintes Juste et Ruffine aus dem 13. Jahrhundert und durch einen Tunnel hinauf zur Festung La Garde.

Auf der Festung

Natürlich ist wieder einmal gerade Mittag und das Museum geschlossen – macht nichts, essen wir unser Brot eben auf der Festungsmauer und genießen den Rundumblick.

Frühling in Prats-de-Mollo - Pit Aretz © 2003

Frühling in Prats-de-Mollo - Pit Aretz © 2003

Wir wandern zurück und umrunden den Ort entlang der Stadtmauer. Durch verschiedene schöne Stadttore gelangt man immer wieder in den Ort, schlendert durch die engen Gassen und findet meistens auch eine schöne Bank, auf der man die Stimmung auf sich wirken lassen kann.

Prats-de-Mollo hat uns sehr gut gefallen. Von hier aus könnte man auch gut verschiedene Wanderungen ins Hinterland und Richtung Canigou unternehmen. Wegweiser oben am Fort gab es genügend. Irgendwann einmal…

Blick aufs Canigoumassiv - Pit Aretz c 2004

Auf dem Rückweg halten wir in Arles-sur-Tech und besichtigen die Reste und den Kreuzgang der ehemaligen Benediktinerabtei Sainte-Marie. (Mehr dazu hier im Blog).

Kreuzgang Ste. Marie (Arles-sur-Tech) - Pit Aretz © 2003

Kreuzgang Ste. Marie (Arles-sur-Tech) - Pit Aretz © 2003

Der Ortskern ist schnell erkundet und bis auf ein paar nette Plätzchen nicht sonderlich spektakulär.

Den Kurort Amelie sparen wir uns, die Geschäfte scheinen alle noch geschlossen zu sein und zwei Stadtbesichtigungen haben wir ja schon hinter uns.

Im Supermarkt in St. Andre kaufen wir ein und tanken günstig voll.

In Bois fleuri ist es viel windiger als im Hinterland. Die Terrasse liegt aber glücklicherweise im Windschatten, so dass wir hier gemütlich essen können: Salat, Wildlachs und Butterkartoffeln. Unter unserer Korkeiche sitzend schauen wir den Kindern (und Vätern) zu, die unten in der Massane versuchen zu angeln oder Staudämme bauen.

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