Abfahrt gegen 5:30 Uhr. Die Fahrt über die BAB 61 und 6 verläuft ohne Probleme und Stau. Unterwegs über kurze Strecken mäßiger bis starker Regen. Auf der BAB 7 wird es voller und hinter Ulm immer zähflüssiger. Der Verkehrsfunk sagt Blockabfertigung und 4 km Stau vor dem Grenztunnel Füssen-Reutte voraus, was mind. 1 Std. Wartezeit bedeutet, vom Schleichen über den Pass ganz abgesehen. Wir entschließen uns erstmalig über die BAB 96 ins Inntal zu fahren. Problemlos geht’s bis zur Grenze, wo wir ein Pickerl kaufen müssen. Nur ein kurzer Stau vor dem Citytunnel Bregenz hält uns auf, ansonsten geht es zügig durch den Arlbergtunnel hinunter ins Inntal. Bei Imst tanken wir noch einmal voll (an der Autobahn ist das Benzin in Österreich auch nicht viel billiger) und machen eine kurze Mittagspause. Es beginnt zu tröpfeln. Kaum sitzen wir im Auto prasselt ein Wolkenbruch auf uns nieder – die 28° sinken schnell auf 18° und ab Innsbruck-West stehen wir im Stau. Langsam schiebt sich die Autoschlange hinauf zur Bezahlstation vorm Brenner. Relativ zügig gehts danach weiter bis zum Brennersee, doch dann ist Schluss. Bis zur Mautstelle Sterzing brauchen wir 2 Stunden bei 30° und Schwüle. Zum Glück haben wir Klimaanlage – bei Stufe 4 lässt es sich aushalten. Im Kofferraum kühlt unsere Kühlbox und Licht ist in Italien ja eh Pflicht. Was wir nicht bedenken ist, dass die Lichtmaschine bei niedrigen Drehzahlen bzw. im Leerlauf mit allen eingeschalteten Verbrauchern die Batterie nicht mehr ausreichend auflädt…

Vorerst geht’s ab Sterzing aber wieder zügig weiter. Abfahrt in Klausen. Gezwungenermaßen zuckeln wir hinter einem 50 km fahrenden Italiener her bis St. Ulrich. Einkaufen! Der Parkplatz des Despar ist schnell gefunden, aber kein Parkplatz in Sicht. Nach 3 Runden fährt jemand weg und wir huschen in die Lücke. Gaby bleibt am Auto, wir gehen einkaufen. Der Laden ist brechend voll, Gewusel, kein rechter Plan, was fehlt oder unbedingt noch gekauft werden muss. Der Einkaufswagen ist jedenfalls voll, als wir 45 Min. später den Laden verlassen. Sachen ins Auto packen und ab – aber der Starter macht nicht mal mehr Klack. Beim Aussteigen haben wir natürlich weder die Kühlbox noch das Licht ausgemacht – die Batterie ist so leer, dass sogar der Code fürs Radio gelöscht wurde.

Ich rufe Familie Kostner an, Erwin macht sich selbstverständlich sofort auf den Weg. Schneller als der ADAC ist er da, wir rollen unser Auto vor seins und dank Überbrückungskabel springt unsere geschundene Kiste sofort wieder an. Hoffen wir, dass der Weg hinauf nach Pufels (immer schön hohe Drehzahlen, bei der für die Berge ungünstigen Übersetzung des Getriebes aber eh Pflicht) die Batterie für den nächsten Start wieder genügend auflädt.  

"Pufels"

Pufels - © 2010 Pit Aretz

Gegen 18 Uhr sind wir bei den Kostners, packen unsere Sachen aus und ein, duschen und kochen: Hacksteaks, Reis mit Zucchini-Paprika-Mais-Gemüse und Joghurt mit Aprikosen.

Gaby schläft kurz nach 20 Uhr ein und steht nicht mehr auf. Barbara, Matthes und ich trinken noch ein Fläschchen Wein auf dem Balkon. Barbara geht kurz vor 22 Uhr ins Bett, Matthes und ich müssen gegen 23 Uhr passen: Wetterleuchten, Blitze und plötzlich aufkommender Sturm jagen uns ins Haus und ins Bett.

In der Nacht regnet es heftig und es kühlt ziemlich ab – schön, nach den Tagen der nächtlichen Hitze sich auch einmal wieder mit einem Oberbett zudecken zu müssen.