Blauer Himmel, Sonne pur, nachmittags verschleiert, bis 19°

Der Capitain und die Blöden vom Wetterdienst haben sich zum Glück verrechnet: Sonne am blauen Himmel, ab und zu Hochnebelschleier.
Nach dem Frühstück um Punkt 10 Uhr fahren wir ab nach Port Vendres, wo wir Karstens Fahrrad am Campingplatz anketten. Das Auto parken wir 4 km weiter Richtung Banyuls am Plage de Paulilles.

Ausblicke am Cap Beart - c 2012 Pit Aretz

Von hier aus wandern wir bei schönstem Wetter und Windstille, immer mit Blick auf das tiefblaue Meer und die blühenden Kräuter zum Leuchtturm von Bear.

Gaby zwischen den Mittagsblumen - c 2012 Pit Aretz

Phare Bear - c 2012 Pit Aretz

Wir wandern bis zur Spitze durch teilweise noch erhaltene deutsche Befestigungsanlagen und lassen uns den leichten Wind um die Nase wehen. Nach Port Vendres  geht es etwas oberhalb der Straße über den Sentier littoral weiter durch üppig blühende Macchia, umweht von ihren würzigen und sehr unterschiedlichen Düften, vor uns immer das blaue Meer.

Macchia und Meer - c 2012 Pit Aretz

Kurz vor der Batterie von Mailly endet der Weg am Meer, umrundet die Ruinen und schon sind wir am Fahrrad.

Gemütliche 2 Stunden wandern, 1 Stunde gucken und staunen und Wasser trinken und knapp 370 HM – sehr schön; jetzt muss ich nur noch eben mit dem Fahrrad über den Pass und das Auto holen.

Hafeneinfahrt Port Vendres - c 2012 Pit Aretz

Ich brauche exakt 18 Min. hin und zurück. Den am Strand liegenden toten Delfin haben wir uns dann auch noch getraut anzuschauen.

Fürs Kaffee trinken auf dem Balkon ist es doch zu kühl, direkt am Meer weht ein etwas stärkerer Wind. Gaby schreibt Postkarten, ich lade Fotos auf den Rechner.
Die Sonne scheint immer noch, wir wollen uns etwas Neues anschauen: Das Priorat Santa Maria del Vilar in Villelongue-del-Monts. Gegen 16.30 Uhr sind wir da und haben noch 30 Min. für eine Privatführung durch Schwester R2D2, die in gleichbleibender Tonhöhe uns etwas auf Französisch erzählt, das sie wie eine Litanei abbetet. Schade, da hätten wir gerne mehr von verstanden; da es eine Internetseite dazu gibt, werden wir das nachholen.

Innenhof der Prieure - c 2012 Pit Aretz

Interessant die Fresken in der Kirche aus dem 11. und 12. Jh. (oder das was man noch erkennen kann), die uralten Bögen und Gemäuer (vorromanisch, westgotisch).

Das hat Schweinchen Schlau zusammengetragen:
Der Ort wurde schon in prähistorischer Zeit (Fundstücke) und von den Römern genutzt, die hier zur Sicherung der Via Domitia einen Wachturm errichtet und ein Nymphäum erbaut hatten (Reste bei Restaurierungsarbeiten entdeckt). Augustinermönche erwarben 1083  die befestigte karolingische Anlage „Vilari“ mit Kapelle aus dem 8. Jh. (Mauerreste davon kann man noch erkennen bzw. sind noch vorhanden). Die Mönche erweiterten die alte Anlage um ein Kloster und bauten eine neue Kirche – St. Jakob-Pilger sollten hier betreut werden. Nach der Säkularisierung zogen 1535 die letzten Mönche weg. Nach Verkauf an einen Bauern (1802) wurden Gebäudeteile  als Ställe benutzt, ab 1940 wurde alles aufgegeben, die Gebäude verfielen und wurden von der Natur überwuchert. 1993 kaufte Frau Lucette Triadou das Gelände auf und gründete einen Rettungsverein, warb freiwillige Helfer an und baute das Priorat unter fachkundiger Anleitung und Überwachung  wieder auf. 2004 waren die Restaurierungsarbeiten beendet. Seit Oktober 2005 wohnen wieder 6-7 Schwestern (römisch-orthodox) im Priorat. Im Juli und August wird die Kirche für Lyrik- und Musikveranstaltungen genutzt – man soll frühzeitig buchen.

Grundriss (Quelle: www.edelo.net)

Info: http://www.prieureduvilar.free.fr/index.html

Auf dem Rückweg machen wir Halt in Laroque-des-Alberes und schlendern durch die engen Gassen hinauf zur Kirche – das Chateau finden wir nicht. Ganz nett.

Zu Hause gibt es dann endlich was zu essen: Lachsfilet an Gemüse aus Grünem Spargel und Tomaten, dazu Reis (***), als Nachtisch Kirschjoghurt.