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Arles

Ganztags sonnig bis 23°, wenig Wind

Nach dem Frühstück fahren wir zum Markt nach Arles. Wegen (Dauer?)Kirmes im oberen Bereich des Bd. Emile Combe hat sich der Markt etwas verlagert. Lebensmittel gibt es jetzt am Bd. des Lices. Wir finden Parkplätze in der Nähe der Alyscamps und gehen zunächst zum Lebensmittelmarkt, wo wir uns aufteilen. Jonas und Ina wollen nach Leckereien schauen, ich kaufe Gewürze und suche dann mit Lynn nach einer Tajine. Wir finden nichts, ziemlich viel Plunder.

Arena

Erinnerung an Van Gogh

Portal Kathedrale St. Trophime

Detail

Punkt 12 Uhr an der Mairie

Nach einer Runde durch Arles vorbei am Amphitheater treffen wir uns alle wieder am Rathaus. Lynn kauft sich ein neues Kleid, während wir das Espace Van Gogh (ehemaliges Hotel Dieu) besuchen.

Espace Van Gogh

Kleine Runde vor dem Essen

Am Theatre

Am Theater essen wir Galettes – wieder einmal sehr lecker und eine Empfehlung! Auch der Cidre rosé ist zu empfehlen.
Auf dem Rückweg Einkauf im Intermarche und dann zu Hause nach Erdbeeren mit Schlagsahne nur noch dösen, lesen, relaxen – alle sind ziemlich groggy. Wir unternehmen nichts mehr außer kochen:
Hähnchen-Pilze-Zuckerschoten-Paprika-Curry in Kokosmilch, Eis mit Erdbeeren als Dessert.
An den Terrassentüren beobachten wir Solitärbienen, die ihre Brut in Bohrlöchern versenken und mit Lehm verschließen.

Solitärbiene kurz vor der Vollendung

Abends lernen wir die ostdeutsche Version vom Romme: Auslegen erst mit 50 Punkten ohne Joker, dafür darf man klopfen, wenn man eine abgeworfene Karte gebrauchen kann (dazu muss man allerdings eine weitere Karte als Strafe ziehen).

Arles und Les Baux de Provence

Sonnig bis 22°

 Heute ist Markttag in Arles – und Jahrmarkt und Beginn der Osterferias und Stierfestivitäten – jedenfalls 25 Jahre was auch immer.

Freie Parkplätze gibt es im Zentrum keine, aber hinterm Alyscamp finden wir direkt einen. Wir laufen ein wenig an den Marktständen vorbei (2 Rolex-Imitate für 5 €), biegen aber schon an der nächsten Möglichkeit ab Richtung Arena. Das Gedränge und den Plunder muss man sich nicht unbedingt antun.

Dank Danilo haben wir zum ersten Mal auch die Arena besucht, natürlich gratis. Zielsicher folgt er einem Bauarbeiter durch einen eigentlich gesperrten Notausgang und schwupps sind wir drin.

Kinder spielen Stierkampf und eine Kapelle dazu passende Musik.

Es folgt ein kleiner Arles-Rundgang: Cafe „La Nuit“, Hotel de Ville, Besuch der Kathedrale, Hotel Dieu, Theater und über den Gemüsemarkt zurück zum Auto. Wir kaufen uns als kleine Zwischenmahlzeit noch Erdbeeren aus der Gegend – perfekt, süß, rot und makellos.  

Im Moment ist Siestazeit mit lesen und dösen, ich sitze vor der Tür der Rezeption und schleiche mich ins Internet.

Während Gaby ihr Buch zu Ende liest, fahren wir nach Les Baux. Am Aufgang zur Porte Eygalieres finden wir einen Parkplatz. Es ist ziemlich voll im Ort, in der Gasse vorm Schloss drängeln sich die Leute.

 

8 €/Person kostet der Eintritt mittlerweile. Ich sehe zum ersten Mal eine Demonstration der Belagerungs- und Wurfmaschinen, die mit großem Trara vorgestellt werden. Das Animationsprogramm wurde auch ein wenig weiter ausgebaut: Es gibt jetzt Ritterspiele für Kinder, Armbrust- und Bogenschießstände.

 

Die Besichtigung dauert ca. 2 Stunden.

Erosionen

Auf dem Rückweg trinken wir noch einen Kaffee in Maussane.
Kurz vor 7 gibt es Abendessen: Chiccoresalat mit Mandarinen, Hähnchenbrustfilets und Reis.
Danach wird  „6 nimmt“ gespielt, Gaby sammelt heute die meisten Hornochsen ein.

Abbaye de Montmajour, Arles Alyscamp, Radtour

Sonnig, bis 22°

Ein wunderbarer letzter Tag. Gegen 10.30 Uhr fahren wir zur Abbaye de Montmajour. Wenige Besucher verirren sich momentan hierhin, aber es lohnt sich. Ohne Führung kann man die alte Benediktinerabtei für 7 €/Person erkunden.

Krypta Montmajour - c 2010 Pit Aretz

Von der Krypta, die teilweise in den Fels geschlagen wurde, gelangt man in die Abteikirche

Abteikirche - c 2010 Pit Aretz

und von da weiter in den Kreuzgang mit schönen Kapitellen und Details.

Kreuzgang Montmajour - c 2010 Pit Aretz

Vom niedergebrannten Barockkloster kann man nichts besichtigen, seine Ausmaße sind enorm.

Kontraste - c 2010 Pit Aretz

Extreme Kontraste überall: Blendend heller Stein, strahlend blauer Himmel, tiefe Schatten. Vom Turm hat man einen guten Rundumblick, erkennt die Felsgräber tief unten, die Kreuzkapelle, Arles in der Ferne, Pferde, Stiere.

Mehr Informationen zu Montmajour: HIER

Da wir den Alyscamp immer noch nicht gesehen haben, fahren wir weiter nach Arles, aber wie so oft, ist über Mittag geschlossen.
Wir laufen hinauf in die Stadt und essen in einer kleinen Creperie in der Nähe des Theaters. Gaby und ich Galettes Asperges, Matthes Cesars Salade, Barbara Zucchinisuppe, dazu für alle Cidre und Cafe.
Nach einem letzten Rundgang um die Arena schauen wir uns den Alyscamp an – 3,50 € werden wieder fällig. Ein wenig enttäuschend. Ausser einer Menge grauer, verwitterter Sarkophage und den Resten der alten romanischen Kirche St. Honorat, die mittlerweile von Tauben erobert wurde, gibt es nicht viel zu sehen.

Gräberfeld vor St. Honorat - c 2010 Pit Aretz

Eine  witzige Baumfrucht finden wir hier auch: Boulegroße, grüne Kugeln, mit denen man prima werfen kann.
Auf der Rückfahrt tankt Matthes voll – problemlos. In Fontvieille kaufen wir noch Würste fürs Abendessen und Aufschnitt für die Rückfahrt ein und genießen danach unseren Kaffee auf dem Balkon bei 22° in der Sonne!!!

Ansicht Fontvieille - c 2010 Pit Aretz

Ich fahre noch eine Runde Fahrrad (Fontvieille – Moulin – Aqueduc – Paradou),

Aqueduc bei Fontvieille im Abendlicht - c 2010 Pit Aretz

die anderen machen einen Spaziergang nach Paradou.
Nach dem Vernichten der letzten Reste (Salat, Bratkartoffeln, Bratwürste, Feigenjoghurt) packen wir unsere Sachen und bereiten unsere morgige Abreise vor.

Natürlich darf ein letztes Rommespiel nicht fehlen. Gegen 23.30 Uhr sind wir im Bett – ein wenig freue ich mich wieder auf mein eigenes Bett ab morgen.

Nichtstun, Arles

Grauer, nieseliger und kühler Vormittag. Gegen Mittag hört es auf zu regnen, Aufhellungen und Fleckchen klarer Himmel, bis 18°

Gaby steht kurz vor 9 Uhr auf und macht Frühstück, ich habe noch keine Lust und wickle mich noch einmal in die Bettdecke, die ich jetzt für mich alleine habe – diese Nacht war mir ein paar mal kalt. Wenig einladend sieht es draußen aus – in der Anlage ist es ruhig, ein leicht gebückt gehender Mann dreht allein ein paar Runden um den Platz, jetzt schon zum dritten Mal. Ich beginne ein Buch: Lila, lila von Martin Suter. Da es mich nicht direkt fesselt bearbeite ich ein paar Fotos für den Blog. Es regnet nicht mehr und bevor ich mich noch mehr langweile baue ich mein Bike zusammen und hole es rauf den Balkon. Wir machen uns eine kleine Suppe und Salat und gehen noch einmal durch Maussane, bevor wir um 14 Uhr losfahren zur Abbaye de Montmajour. Richtig! Montags geschlossen.
Also Weiterfahrt nach Arles.

Place de la Republique - St. Trophime

Wir parken vor den Stadttoren im Norden und machen unsere Runde durch den Ort: Rauf zur Arena, durch die Gassen vorbei an der Hochschule für Photographie und dem Forum, hinauf zum Place de la Republique.

Cryptoportiques

Barbara, Matthes und ich besichtigen die Cryptoportiques, dunkle, muffige und riesige unterirdische Hallen, die letzten Reste des Forums aus der Zeit des 1. Jh. n. Chr. Die genaue Bedeutung kennt man nicht, vielleicht waren es Getreidespeicher. Heute ist es jedenfalls feucht, es tröpfelt und man sieht sehr wenig. Insgesamt sehr gut erhalten, aber für 3.50 € wird einem nicht allzu viel geboten.

Danach besuchen wir noch das Hotel-Dieu, wo Vincent van Gogh eine Zeit einlag. Überall Asiaten, die ihre Speicherkarten vollknipsen. Es dauert eine Zeit bis alle wieder beisammen sind. An der Arena trinken wir Kaffee – ausser meinem Espresso sind alle Kaffees mit übel schmeckender und –riechender Milch verseucht. Erstaunlicherweise musst nur Nora sich später übergeben – liegt vielleicht auch an ihrem Zustand.
Wir fahren zum Geant, einem wirklich riesigen Hypermarche und kaufen für 3 Tage ein, jeder besorgt für sein Essen alles Nötige, so kaufen wir nichts doppelt oder vergessen die Hälfte.

Einkaufen im Geant

Heute kochen Florian und Sarina, entsprechend aufwändig kaufen sie ein. Dabei muss Sarina sich doch nicht beweisen, will es aber.  Kurz nach 20 Uhr ist es soweit: Salat, Nudeln mit Tomaten-Basilikum-Lauchzwiebel-Jus und Lachs mit einer Haube aus getrockneten Tomaten und Zwiebeln, zum Nachtisch Creme caramelle. Sarina lernt das Improvisieren kennen: Nur vier Herdplatten, ein stumpfes Schneidemesser, keine passenden Töpfe, eine Pfanne mit gewölbtem Boden…
Wir erzählen und trinken bis ca. 23 Uhr, mir fallen immer wieder die Augen zu – ab nach C13 und ins Bett.

Kreuzgang Kloster St. Trophime in Arles

St. Trophime - Kreuzgang

St. Trophime - Kreuzgang | c Pit Aretz 2007

Vom Kloster ist der in mehreren Bauphasen zwischen 1130 und dem 14. Jahrhundert erbaute Kreuzgang bemerkenswert.

Durch einen separaten Zugang rechts vom Hauptportal der Kathedrale gelangt man durch den Kassenbereich in den Kreuzgang. Der Kreuzgang ist z.Zt. sicherlich nicht sehr attraktiv, denn seit 2008 werden die Kapitelle vom schwarzen Industrieruß-Überzug gereinigt und restauriert. Um die Kapitelle gegen Substanzverlust zu sichern werden sie zudem mit Tapes überklebt.

St. Trophime - Kreuzgang

St. Trophime Kreuzgang | c Pit Aretz 2007

In den vier Galerien sind alle Arten des Rund- und Spitzbogenstils zu finden; Pfeiler und Säulen wechseln sich mit fein gearbeiteten Kapitellen ab. Die zwei romanischen Galerien (A, B) im Norden und Osten wurden zwischen 1160 und 1180 erbaut, die beiden anderen  (C, D) im bevorzugten gotischen Stil der Päpste in Avignon im 14./15 Jh..
Die Geviertecken sind mit Figuren geschmückt, z. B. mit einer Trophimusfigur von 1188.
Im Kapitelsaal sind alte Gobelins ausgestellt, im Dormitorium finden wechselnde Ausstellungen statt. 

Grundriss Kreuzgang St. Trophime Arles

Robert Valette - cc Wikipedia

Die Kapitel des Nordflügels zieren Skulpturen zur Passionsgeschichte und zur Verherrlichung von Heiligen aus Arles (zum Beispiel der Heilige Trophimus zwischen Petrus und Johannes).
Die Kapitel des Ostflügels stellen Stationen im Leben Christi, u.a. die Kindheitsgeschichte dar.
Die Kapitel des Südflügels erzählen das Leben des Heiligen Trophimus.
Die Kapitel des Westflügels werden provenzalische Themen dargestellt, wie die hl. Martha und der sagenhafte Drache Tarasque.

St. Trophime - Blick über Kreuzgang

Turm der Kathedrale St. Trophime | c Pit Aretz 2007

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