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Über Monpazier und Issigeac nach Arcachon

Heute müssen wir um 7:30 aufstehen, um 9:30 aus dem Haus zu sein. Schaffen wir!

Gemächlich fahren wir grob in Richtung Bergerac. Wir wollen auf der Fahrt nach Arcachon noch zwei empfohlene Bastiden besichtigen. Die erste ist Monpazier. Natürlich auch eines von Les plus beaux villages de France.

Eine echte Überraschung! Schachbrettartig angelegt mit einem großen Platz in der Mitte, die Häuser aus dem Mittelalter, der Renaissance und dem Barock gruppieren sich drumherum. 1284 von einem Feldherrn King Edwards I gegründet und bis heute kaum verändert. Die gesamte Bevölkerung (ca. 450 Einwohner) wohnt heute noch innerhalb der Bastide, keinerlei Zersiedelung.

Beim einzigen Bäcker kaufen wir Quiches, Croissants und Baguette. Lecka!

Der Kaffee in der Bar: Sehr italienisch stark und gut.

Der Besuch hat sich unbedingt gelohnt. Weiterfahrt nach Issigeac, das auf dem Weg liegt. Da wir nicht viel Zeit haben wird’s nur ein Kurzbesuch.

Sehr alte, schiefe Fachwerkhäuser, die wir hier noch gar nicht gesehen haben, Geschäfte, die merkwürdiges verkaufen, z.B. nur Ersatzteile für jede Art von Pumpe…

Auch in Issigeac ist die Zeit stehengeblieben. Dass es sowas noch gibt?!

Kurze Zeit später verändert sich die Landschaft: wir fahren durch Weinberge vorbei an etlichen Chateaus, durch St. Émilion und vorbei an Bordeaux. Kleinere Staus hier im Bereich der Brücken über die Gironde.

Nach einer kurzen Pause treffen wir pünktlich um 15 Uhr Carole vor der neuen Wohnung an.

Schnell ist alles gezeigt, Auto und Fahrräder stehen sicher im Hof.

Wir machen eine erste Erkundungstour hinunter zum Hafen und bis zum Strand.

Da es nach Regen aussieht, kehren wir um und machen uns was zu essen: Salat mit Baguette und Thunfisch-Rillet und die Quiches vom Bäcker mit Porree bzw. Lachs. Die Lorraine haben wir schon unterwegs verputzt.

Jardins de Marquayssac, Beynac und Sarlat

Kurz vor 11 Uhr parken wir am Herrenhaus von Marquayssac. 12,90€/P. kostet der Eintritt.

Nach anfänglichen Orientierungsproblemen im Labyrinth der Buchsbäume finden wir den Weg entlang der Felsen zum ***Aussichtspunkt. Man schaut ins Tal der Dordogne, entdeckt einige andere Burgen und die abwechslungsreichen Muster und Strukturen in der Landschaft.

Vom Belvedere toller Blick auf La Roque-Gageac. Gemütlich geht’s zurück zum Herrenhaus. Im Schatten sitzen wir dort und werden sehr professionell von einem Team junger Leute bedient: wir nehmen Quiche mit Salat und Panaché.

Letzte Runde durchs Labyrinth und weiter geht’s nach Beynac.

Vom Parkplatz aus laufen, besser klettern wir, durch mittelalterliche Gassen hinauf zur Burg.

Es ist warm heute und die Lauferei und Kletterei waren anstrengend. Wir legen „zu Hause“ die Beine hoch, lassen uns von der Sonne bescheinen – bis es zuviel wird.

Ich fahre mit dem Fahrrad noch einmal hinunter nach Sarlat und laufe durch die Gassen, um zu fotografieren.

Da es morgen weiter geht, packen wir schon einige Sachen zusammen und machen es uns gemütlich.

Domme und mit dem Fahrrad nach Daglan

Wie gestern: zuerst etwas Kultur, bevor das Fahrrad bewegt wird.

Wir fahren mit dem Auto hinauf zur Bastide Domme. Man parkt vor dem Ort (4€) und ist in 10 Minuten am Stadttor. Wir bummeln durch die Gassen, holen uns an der Touristeninformation einen Ortsplan und laufen die vorgeschlagene Route ab.

Schöne Aussicht auf die Dordogne und ins Tal, schöne alte Häuser – alles proper und in gutem Zustand. Hier wohnen keine Armen (mehr?)

Angebote zum Geldausgeben sind den Wünschen der Touristen angepasst. Was man so mitbringt aus dem Perigord oder mitbringen sollte…

Wir fahren weiter nach Castelnau-la-Chapelle. Es gibt einen großen Parkplatz am Startpunkt der Voie vert. Die Fahrräder werden abgeladen; noch viel Zeit für ein Picknick am Fluss, bevor wir losfahren.

Keine Herausforderung. Im Prinzip bleibt alles eben. Es geht es mehr oder weniger entlang der Céou über asphaltierte Wirtschaftswege.

Nach ziemlich eintönigen 11 km (man sieht fast nur Felder, Wiesen, Nussbäume) sind wir in Doglan. Das Dorf ist sehr nett.

Nach einer Besichtigungsrunde trinken wir in einem kleinen Café Kaffee, Wasser und essen Crepes und Nusskuchen.

Bis zum Ende der Route wollen wir nicht mehr fahren – wir drehen um und belassen es heute bei 22 km.

Auf dem Rückweg kaufen wir noch schnell etwas ein.

Wir sitzen in der warmen Sonne auf der Terrasse, lassen uns von Mücken stechen und machen uns später Champignon-Omelettes und Salat.

Souillac und Radtour über alte Bahnstrecke

Gegen 11 Uhr sind wir in Souillac und finden auch gleich einen großen Parkplatz. Es sind nur ein paar Meter durch einige Gassen bis zur ehemaligen Benediktiner-Abtei und zur Abbatiale Sainte-Marie, eines der wertvollsten romanischen Baudenkmäler Frankreichs.

Die vielen angebauten Apsiden und Rundtürme erinnern ein wenig an die Hagia Sophia.

Drinnen überraschen uns die vielen, sehr detaillierten Bildhauerarbeiten, die Ruhe und das schöne Licht, dass durch die Glasfenster strahlt.

Zur Zeit wird die Abteikirche renoviert, was dieses Kleinod der Romanik fürwahr auch verdient hat.

Wir fahren weiter zum alten Bahnhof von Carsac, wo wir picknicken bevor es losgeht. Über eine alte Bahnstrecke fahren wir ca 20 km bis Peyrillac.

Der Abstecher nach Grosléjac führt über eine alte Dordognebrücke.

Unterwegs ist es ein wenig wie zu Hause auf der Vennbahnstrecke: ein paar Viadukte, ein paar Dörfer, ein langer Tunnel, ganz selten ein wenig Dordogne. Eher anwechslungsarm.

An einem ehemaligen Bahnhof machen wir Pause und trinken Kaffee.

Es werden etwas mehr als 40 km ohne Fahrradhose. Das reicht.

In der Wohnung kochen wir und haben gegen 23 Uhr auch den Rosé geschafft.

Saint-Amand-de-Coly, Lascaux 2 und Saint-Léon

Dichter Nebel auf dem Weg zum Bäcker. Erst langsam schafft es die Sonne im Laufe des Vormittags den Nebel zu vertreiben. Aber dann strahlend blauer Himmel!

Saint-Amand-de-Coly

Wir besuchen ein weiteres der Plus beaux villages de France: Saint-Amand-de-Coly.

Die alte Abteikirche (Monument historique) aus dem 12. Jh. steht noch, in Resten der Abtei ist die Schule untergebracht.

Am Ende des Dorfes das alte Armenhospital aus dem 14. Jh., das jetzt ein MTB-Stützpunkt ist.

Lascaux 2

Um 14:30 startet unsere Führung in Lascaux 2. Gwen, unser deutschsprechender Guide, versteht es, die Welt der Cromagnon-Künstler wiederzuerwecken und lässt die Führung zu einem echten Erlebnis werden. Absolut empfehlenswert!

Saint-Léon-sur-Vézère

Auf der Rückfahrt besuchen wir ein weiteres Bilderbuchdorf: Saint-Léon-sur-Vézère. Die Pfarrkirche Saint-Léon gehörte einst zu einem kleinen Benediktinerpriorat.

Sehr schön, idyllisch und dazu eine wunderbare Stimmung mit goldenem Herbstlicht. Am Fluss trinken wir Kaffee und sind mit allem versöhnt!

Die Fahrt durch das Tal der Vézère zurück nach Sarlat wird durch das tiefstehende Licht verzaubert. Einfach schön!

Wir essen unser Couscous mit Merguez, machen den Rosé auf und sind zufrieden.

Perigueux und Musée National de Préhistoire

Grau, keine Sonne, aber auch kein Regen. Nach dem Frühstück fahren wir gemächlich die 62 km nach Perigueux (angeblich ein Muss, wenn man im Perigord ist) und parken unterhalb der Kathedrale Saint-Front am Quai.

Kathedrale - Vorderansicht

Wir wollen die Altstadt erkunden, eine der größten zusammenhängenden denkmalgeschützten Flächen. In den 1970er Jahren wurde die komplette Altstadt zum Nationalen Kulturdenkmal erhoben und komplett restauriert.
Alt ist wirklich alles, grau die Häuser, die ohne Sonne leider nicht glänzen können.

Die Kathedrale Saint-Front im romanisch-byzantinischen Stil mit vom Architekten Paul Abadie (der hat auch Sacré-Coeur in Paris entworfen) restaurierten Kuppeltürmen hat die Form eines griechischen Kreuzes und ist UNESCO Weltkulturerbe. Dunkel die Decken, dunkel der große Holzaltar.

Wir laufen etwas ziellos durch die Altstadt, der Reiseführer gibt nicht viel her. Man kommt an einigen Informationstafeln vorbei – meist an gut erhaltenen Renaissance-Häusern angebracht. Alles wirkt wie ausgestorben: kaum ein Mensch auf den Straßen, alle Geschäfte sind geschlossen, keine Außengastronomie, eingeklappte Sonnenschirme.
Das Highlight Nr. 1 entpuppt sich zumindest heute als Lowlight. Hier muss man sonntags und ohne Sonne nicht gewesen sein.

Auf der Place Sylvain bestellen wir unter Lindenbäumen sitzend im Gambrinus etwas absolut Untypisches: Fish and Chips, Tiramisu bzw. Pannacotta und Bier, das leider gar nicht unseren Geschmack trifft. Insgesamt aber sehr lecker und viel!

Hier ist’s bei Sonnenschein und belebt sicherlich sehr schön.

Nach einer Abschlussrunde fahren wir zurück und machen Halt in Eyzies, wo wir uns die Sammlungen im Prähistorischen Museum anschauen. Die schiere Menge an Faustkeilen und Knochenfunden aus unterschiedlichen Epochen, Informationen zu Jagdtechniken, zu Felsgravuren und Beerdigungsritualen überfordert mich irgendwann. Wir beenden den Rundgang schließlich oben im alten Schloss und unter dem Abri.

Zurück, der Rücken tut weh. Beine hochlegen und relaxen .

Markttag in Sarlat und Wandern an der Dordogne

Überrascht uns das? Es gibt kein warmes Wasser. Reklamation abgeschickt, man will uns auf dem Laufenden halten. Die fehlende Heizung habe ich gleich mitbemängelt. 16 Grad morgens in der Wohnung sind etwas wenig. Leider ein etwas holperiger Start 🙁

Markttag in Sarlat

Gegen 11:00 laufen wir hinunter in den Ort. Brechend voll: Wen wundert’s, Sarlat ist ein Highlight.

Und dass man hier hauptsächlich auf Touristen eingestellt ist, erkennt man schnell: Fast ausschließlich Restaurants, Cafés, Bistros, Galerien, Feinkost-, Kunsthandwerk- und Schnickschnackläden.

Merkwürdig: sogar die Menüs (und die Preise) in den vielen Restaurants ähneln sich: irgendwas von der Gans, immer Foie gras, zum Dessert was mit Nüssen… Menüs zwischen 28-32 €, es gibt auch teurere, klar.

Die Altstadt ist sehr schön und pittoresk mit vielen kleinen engen Gassen.

Werden uns aber noch einmal alles ohne viele Leute anschauen. Der Markt lockt alles an, was gerade in der Nähe ist. Auf dem großen Markt kann man fast alles kaufen: Obst, Gemüse, Käse, Wurst, Perigord-Spezialitäten, aber auch Haushaltswaren, Klamotten, Matratzen, Stoffe…

Muße zum Schauen kommt bei dem Geschiebe schwer auf.

Gegen 13:30 erscheint die Verwalterin. Sie telefoniert mit den Besitzern in Holland, ein Installateur erscheint kurze Zeit später und erhöht den Druck im Kessel – warmes Wasser ist wieder da! Sogar die Heizung wird von NL aus (geht das wirklich?) freiwillig auf 21 Grad erhöht. Bin gespannt auf heute Abend.

La-Roque-Gageac

Nach dem Essen fahren wir nach La Roque-Gageac (Plus beaux villages de France ). Vom Parkplatz aus starten wir eine kleine Wanderung über den „Boucle“.
So einfach fällt es uns nicht. 9km und 200 HM werden es. Es geht allerdings hauptsächlich durch Laubwald mit wenigen Ausblicken auf die Dordogne-Schleife. Zurück im gut besuchten Ort trinken wir Cappuccino und schauen dem Treiben am Fluss und im Ort zu.

Das Wetter hat es heute gut gemeint, in der Sonne ist es wunderbar warm. Wegen der Mücken sitze ich noch alleine vor dem Haus bis die Sonne untergeht.
Die Mücken haben mich mittlerweile aber auch entdeckt.

Nach Salat und Abendbrot hören wir Musik, trinken Rosé und erzählen. Um 23:30 ist Feierabend.

Von Sens nach Sarlat-la-Caneda

Pünktlich um 8:30 steht Emilie mit unserem Frühstück auf einem Silbertablett vor der Tür. Perfekter Start bei immer noch grau-nieseligem Wetter.
Gegen 10 Uhr geht’s wieder weiter.

Die Fahrt will kein Ende nehmen, wenig Interessantes zu sehen unterwegs, schnurgerade Straßen und das Wetter will nicht besser werden.

Gegen 13 Uhr machen wir eine Pause. Um 16:15 Uhr sind wir an der neuen Unterkunft in Sarlat.
Die Fahrt war extrem anstrengend, obwohl nicht viel Verkehr war?!

Vergeblich versuchen wir 30 Min. die Verwalterin und den Besitzer zu erreichen. Niemand meldet sich zurück und wir sitzen vor einer verschlossenen Wohnung.

Mit mehr als 4 Std Verspätung erreicht mich dann doch eine WhatsApp Nachricht mit dem Code für den Schlüsselsafe. Gottseidank.

Während Gaby schon mal das Gemüse vorbereitet, fahre ich einkaufen. Der Aldi um die Ecke bekommt keine Empfehlung!

Das improvisierte Ratatouille schmeckt prima. Wir sind allerdings zu platt, um heute noch irgendwas zu unternehmen.

In der Wohnung muss man den Fleece anziehen, die Heizung läuft erst ab Oktober?!

Um 23:00 gehe ich auch ins Bett und schlafe mit offenem Buch ein..

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