Ein letztes Mal leckere Croissants und Baguettes aus dem kleinen Laden nebenan.
Nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen, verabschieden uns vom Vermieter und fahren los über Nebenstrecken Richtung Straßburg.

Hokoenigsburg

Unser erstes Ziel ist die Hohkoenigsburg. Wir sind früh und man kann mit dem Auto relativ weit hinauf Richtung Haupteingang fahren und parken.

260m hoch liegt die Burg über der Oberrheinischen Tiefebene auf einem Buntsandsteinfelsen. Die Aussicht könnte besser sein, leider etwas diesig heute.

Eingang zur eigentlichen Burg

Etwas vom Schweinchen Schlau zur Geschichte der Burg:

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als staufische Reichsburg erbaut bzw. 1147 als Castrum Estufin erstmals urkundlich erwähnt. Aus staufischer Zeit sind eine vermauerte Fensterarkade und ein Löwenrelief erhalten.

Die Besitzer wechselten häufig oder starben gar aus; die Burg fiel so 1517 an die Habsburger. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg in Brand gesetzt.
Nach weiteren Besitzerwechseln wurde die Stadt Schlettstadt (Sélestat) 1865 dann Eigentümer der Ruine.

Ab 1871 (nach dem Deutsch-Französischen Krieg) gehörte das Elsass wieder zum Deutschen Reich. 1899 schenkte Schlettstadt die Burg Kaiser Wilhelm II. Der ließ sie in den Jahren 1901 – 1908 durch den Architekten Bodo Ebhardt restaurieren.
Die Restaurierungskosten mussten allerdings zum Großteil von Elsass-Lothringen bezahlt werden – sicherlich nicht im Sinne des Schenkenden.

Seit 1919 (nach dem Ersten Weltkrieg) ist die Burg Eigentum des französischen Staates und heute das einzige im Elsass gelegene französische Monument national.

Preussenadler
Originalmöbel in vielen Zimmern

Das eigentliche Schloss erreicht man über eine Zugbrücke, der bewohnte Bereich kann durch das Löwentor betreten werden. Die Gemächer der Schlossherrin und der Ritter, die Schlosskapelle und der Rittersaal sind heute noch mit Möbeln aus dem 15–17. Jahrhundert ausgestattet und können besichtigt werden.

Blick vom Turm

An einem Kiosk mit Aussicht in die Tiefebene trinken wir Kaffee, bevor wir weiterfahren nach Sélestat. Wir parken am Parking Vauban an der Ill.

Sélestat – Brotmuseum

Ohne Plan bummeln wir durch die Stadt: Durch den Tour Neuve zur Église Saint-Foy und Saint-Georges, vorbei an der Bibliothèque Humaniste zur Mairie, wo wir unser kleines Picknick essen.

Sélestat – Bibliothek

An der Synagoge vorbei dann zurück zum Auto.
In der Mittagszeit wie überall etwas leblos, die Stadt ist aber ganz nett

In Straßburg haben wir zwei Nächte im Hotel Origami gebucht. Das ist zum Glück schnell gefunden und liegt direkt am Parking Relais-Tram Rotonde.

Wir versuchen alles auf Französisch zu erledigen, scheitern dann aber an den komplizierten Erklärungen zum Internetzugang – das bekommen wir dann in perfektem Deutsch erklärt 😉

Das Zimmer ist sehr schön, das Hotel relativ neu und gepflegt.

Straßburg hat ein effektives Nahverkehrssystem: Alle 7 Minuten fährt eine Tram von Ost nach West und von Nord nach Süd. Man parkt sein Auto für 7€50 in einem der großen P+R-Parkhäuser und fährt dann mit bis zu 5 Personen den ganzen Tag Tram und Bus. Die Innenstadt bleibt autofrei. Genial!

Auf der von beiden Illarmen umflossenen Grande Île (Große Insel) liegt die historische Altstadt, seit 1988 fast komplett Weltkulturerbe.
Wir fahren mit der Tram bis zur Place Kléber und bummeln ziellos durch die Gassen.

Startpunkt: Place Kléber
An der Ill

Das Münster bestaunen wir heute nur von außen – an den Zugängen lange Warteschlangen.

Bierchen in einer der nette Kneipen an der Place Marché Gayot

Wir entdecken die nette Place Marché Gayot, wo wir eine kleine Pause machen und ein Bier trinken. Wir bummeln noch ein wenig, aber langsam meldet sich der Hunger.

Langsam geht die Sonne unter

Vor 19 Uhr hat kaum ein Lokal auf und da viele Touristen unterwegs sind, reservieren wir sicherheitshalber einen Platz im Au Vieux Strasbourg.

Typische Situation am Abend in einer der Altstadtgassen

Die freundliche Bedienung kann leider das viel zu salzige und nach wenig schmeckende, pappige Backofengericht mit zweierlei Fisch (an der Backform teilweise festgebacken) nicht retten.
Mit Flammkuchen macht man sicherlich nichts falsch, aber den gibt es überall gut und billiger.
Selbst Schuld, wenn man unbedingt in der Touristenmeile essen gehen muss.

Der Dom ist so riesig, die Dimension kann man nicht wirklich erfassen
Alte Zollstation
Ab nach Hause

Nach dem Essen gehen wir noch einmal hinunter zum Fluss und schauen nach den Abfahrtszeiten für die Bootsfahrt, die wir morgen machen wollen.